BERLIN (dpa-AFX) - Die Türkei hofft trotz immer wieder aufflammender Proteste gegen die Regierung wieder auf mehr Touristen aus Deutschland. 2013 war ihre Zahl mit einem Plus von einem Viertelprozent rund fünf Millionen kaum noch gestiegen. Die regierungskritischen Demonstrationen hätten sich jedoch nur vorübergehend dämpfend ausgewirkt, sagte der stellvertretende Tourismusminister Abdurrahman Arici am Donnerstag auf der Reisemesse ITB. Arici erwartet, dass die Zahl der Gäste aus Deutschland in diesem Jahr wieder um vier bis fünf Prozent wächst.
Obwohl die wichtige Gruppe der deutschen Besucher 2013 praktisch nicht wuchs, ging der türkische Tourismusboom 2013 weiter. Das Land zählte 35 Millionen Touristen, knapp zehn Prozent als im Vorjahr, wie das Tourismusministerium mitteilte. Auf der UN-Liste der meistbesuchten Länder sei die Türkei damit seit 2002 von Platz 17 auf Platz 6 gestiegen. Ziel sei, unter die besten Fünf zu kommen. In den kommenden Jahren solle die Zahl der jährlich in die Türkei reisenden Touristen auf rund 50 Millionen steigen.
Die Türkei dürfte 2013 auch von der unsicheren politischen Lage in Ägypten profitiert haben. Reiseveranstalter berichten, dass auch die Buchungen für Griechenland zulegten.
Unterdessen kritisierte die arabische Fluggesellschaft Emirates, dass sie anders als im restlichen Europa in Deutschland mit ihren Ausbauplänen nicht wie gewünscht vorankomme. Nur vier Städte kann die Airline laut Luftfahrtabkommen anfliegen: Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg. In München wird die A380-Verbindung noch im März ausgebaut. Berlin bleibe außen vor - ausgerechnet die Hauptstadt der größten Volkswirtschaft in der EU, kritisierte Emirates-Vorstand Thierry Antinori in Berlin. 'Das passt nicht zu Deutschland.' Dabei würde es dem Großraum mehr Geschäft bringen.
Auch der starken Stellung der Lufthansa (ETR:LHA) in Deutschland würde es seiner Ansicht nicht schaden, wenn einige Verbindungen von Emirates nach Deutschland hinzukämen. Antinori war bis 2011 selbst im Spitzenmanagement von Lufthansa, die auch mit der starken Stellung der Golf-Airlines zu kämpfen hat.f/DP/she