LONDON/ROTTERDAM (dpa-AFX) - Der weltweit zweitgrößte Konsumgüterhersteller Unilever kann in den Schwellenländern derzeit nur kleinere Sprünge machen. Im dritten Quartal schwächte sich das Wachstum in dieser für Unilever wichtigen Region ab. Schuld hatte vor allem der starke Euro. Aber auch aus den etablierten Industrieländern kam im dritten Quartal keine Unterstützung, wie Unilever am Montagabend überraschend mitteilte. Die Aktie sackte daraufhin am Dienstag an das Ende des EuroStoxx 50 . Zuletzt verlor sie 3,29 Prozent auf 27,81 Euro.
Im dritten Quartal sei der Konzernumsatz nach ersten Berechnungen nur um 3 bis 3,5 Prozent gestiegen, teilte Unilever mit. Das ist weniger als in den vorangegangenen Quartalen. In den Schwellenländern habe sich das Wachstum weiter verlangsamt. Der Hersteller von Knorr-Suppe, Dove-Seife und Langnese-Eis macht 57 Prozent seines Gesamtumsatzes in dieser Region. Im Vorquartal hatte der Konzern hier noch ein Plus von gut 10 Prozent erzielt. In den übrigen Märkten stagnierten laut Unilever die Umsätze.
Unilever ist nicht der erste Konzern, dem der starke Euro aktuell zu schaffen macht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die europäische Gemeinschaftswährung in diesem Jahr um 5,5 Prozent an Wert zugelegt. Der britisch-niederländische Konzern macht etwa drei Viertel seines Geschäfts außerhalb Europas.
ZIELE FÜR 2013 BLEIBEN ERREICHBAR
Erst vor kurzem hatte der Sportartikelhersteller Adidas mit Verweis auf die Währungen und andere Probleme seine Gewinnziele für das Gesamtjahr gesenkt. Ganz so pessimistisch ist Unilever-Chef Paul Polman nicht. Er rechnet damit, dass der Konzern seine Ziele für 2013 erreicht, wonach mit einem Umsatzwachstum über dem der Branche sowie mit einer Steigerung des Ertrags und einem starken Cash-Flow zu rechnen ist. Bereits im vierten Quartal dürfte sich die Lage wieder bessern, hieß es.
Polman gehört zu den Managern, die bereits seit längerem eine Verlangsamung des zuletzt rasanten Wachstums der Schwellenländer prophezeihen. Im Sommer vergangenen Jahres sagte er, dass Länder wie China, Brasilien oder Indien nicht dauerhaft zweistellige Zuwächse aufweisen werden. Anders als bei anderen Unternehmen aus der Handels- oder Konsumgüterbranche ist es allerdings für Unilever auch nicht üblich, außerhalb der Quartalsvorlage ein Statement über die Umsatzentwicklung abzugeben.
IM DRITTEN QUARTAL KAM EINIGES ZUSAMMEN
Offensichtlich habe es das Unilever-Management aber für notwendig erachtet, diesmal die Märkte zu informieren, schrieben die Analysten von Bernstein Research in einem Marktkommentar. Die Experten hatten nach eigenen Aussagen am Vortag noch Gelegenheit gehabt, mit dem Unilever-Vorstand zu reden. Dieser habe dabei eingeräumt, dass im dritten Quartal einige Dinge zusammen gekommen seien, ohne näher ins Detail gehen zu wollen. Auch sei der Wettbewerb in den Schwellenländern weiterhin sehr groß. Aus den Gesprächen sei zudem hervor gegangen, dass Unilever offenbar gehofft hatte, dass die Industrieländer wie beispielsweise die USA sich schneller von der Wirtschaftskrise erholen. In Europa habe zudem das Wetter eine Rolle gespielt.
Grundsätzlich dürften die Schwellenländer weiterhin Wachstumstreiber für den Konzern sein, schreibt Bernstein. Im vierten Quartal werden sich die Währungseffekte voraussichtlich wieder abschwächen. Außerdem dürften sich Preiserhöhungen positiv auf den Umsatz niederschlagen. Die Bilanz für das dritte Quartal will Unilever am 24. Oktober vorlegen./she/jha/kja
Im dritten Quartal sei der Konzernumsatz nach ersten Berechnungen nur um 3 bis 3,5 Prozent gestiegen, teilte Unilever mit. Das ist weniger als in den vorangegangenen Quartalen. In den Schwellenländern habe sich das Wachstum weiter verlangsamt. Der Hersteller von Knorr-Suppe, Dove-Seife und Langnese-Eis macht 57 Prozent seines Gesamtumsatzes in dieser Region. Im Vorquartal hatte der Konzern hier noch ein Plus von gut 10 Prozent erzielt. In den übrigen Märkten stagnierten laut Unilever die Umsätze.
Unilever ist nicht der erste Konzern, dem der starke Euro aktuell zu schaffen macht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die europäische Gemeinschaftswährung in diesem Jahr um 5,5 Prozent an Wert zugelegt. Der britisch-niederländische Konzern macht etwa drei Viertel seines Geschäfts außerhalb Europas.
ZIELE FÜR 2013 BLEIBEN ERREICHBAR
Erst vor kurzem hatte der Sportartikelhersteller Adidas
Polman gehört zu den Managern, die bereits seit längerem eine Verlangsamung des zuletzt rasanten Wachstums der Schwellenländer prophezeihen. Im Sommer vergangenen Jahres sagte er, dass Länder wie China, Brasilien oder Indien nicht dauerhaft zweistellige Zuwächse aufweisen werden. Anders als bei anderen Unternehmen aus der Handels- oder Konsumgüterbranche ist es allerdings für Unilever auch nicht üblich, außerhalb der Quartalsvorlage ein Statement über die Umsatzentwicklung abzugeben.
IM DRITTEN QUARTAL KAM EINIGES ZUSAMMEN
Offensichtlich habe es das Unilever-Management aber für notwendig erachtet, diesmal die Märkte zu informieren, schrieben die Analysten von Bernstein Research in einem Marktkommentar. Die Experten hatten nach eigenen Aussagen am Vortag noch Gelegenheit gehabt, mit dem Unilever-Vorstand zu reden. Dieser habe dabei eingeräumt, dass im dritten Quartal einige Dinge zusammen gekommen seien, ohne näher ins Detail gehen zu wollen. Auch sei der Wettbewerb in den Schwellenländern weiterhin sehr groß. Aus den Gesprächen sei zudem hervor gegangen, dass Unilever offenbar gehofft hatte, dass die Industrieländer wie beispielsweise die USA sich schneller von der Wirtschaftskrise erholen. In Europa habe zudem das Wetter eine Rolle gespielt.
Grundsätzlich dürften die Schwellenländer weiterhin Wachstumstreiber für den Konzern sein, schreibt Bernstein. Im vierten Quartal werden sich die Währungseffekte voraussichtlich wieder abschwächen. Außerdem dürften sich Preiserhöhungen positiv auf den Umsatz niederschlagen. Die Bilanz für das dritte Quartal will Unilever am 24. Oktober vorlegen./she/jha/kja