💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: Wincor Nixdorf baut wieder um - Mehr als 1000 Stellen fallen weg

Veröffentlicht am 23.04.2015, 09:59
ROUNDUP: Wincor Nixdorf baut wieder um - Mehr als 1000 Stellen fallen weg
WING
-
MDAXI
-

PADERBORN (dpa-AFX) - Der Geldautomaten- und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf (XETRA:WING) reagiert mit einem neuen Sparprogramm auf die anhaltende Geschäftsflaute. Das Unternehmen kündigte am Donnerstag den Abbau von rund 1100 der zuletzt gut 9200 Stellen an. Davon sind allein 500 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen. Der Vorstand kündigte an, vor allem die Produktionskapazitäten für Geldautomaten und Kassen herunterzufahren. Ziel müsse es sein, auch bei geringerer Nachfrage "auskömmliche" Margen zu erzielen. Wincor leidet vor allem unter der immer schneller fortschreitenden Digitalisierung des Zahlungsverkehrs.

Zugleich will die Gesellschaft ihr Geschäft mit Software und Dienstleistungen konsequenter ausbauen und in diesem Bereich auch neue Beschäftigte einstellen. Damit reagiert Wincor auf den Trend zur Digitalisierung der Geschäfte bei Banken und Handelsunternehmen. Dazu sollen die Aktivitäten rund um bargeldloses Bezahlen in einem neuen Unternehmen ausgegliedert werden. Die junge Firma soll so mehr Freiräume haben und den Charakter eines Startups bekommen. An der Börse verloren Wincor-Aktien zum Handelsauftakt gut ein Prozent und waren damit zweitschwächster Wert im MDax (MDAX).

Seit Jahren kämpft Wincor mit einer schwachen Nachfrage vor allem nach Geldautomaten. Die Kreditbranche hält sich angesichts sinkender Erträge seit langem mit Investitionen in neue Technik zurück. Auch aus dem Einzelhandel fehlen Impulse. Hinzu kommt die Schwäche von Schwellenländern wie der Türkei, Russland und China, auf die Wincor stark setzte. Das führt zu einem andauernden Preisverfall. Ein erst vor rund anderthalb Jahren abgeschlossenes Umbauprogramm reichte nicht aus.

Mit den neuerlichen Einschnitten will die Gesellschaft bis zum Geschäftsjahr 2017/18 ihr operatives Ergebnis um 120 Millionen Euro verbessern. Dem stehen zunächst allerdings auch Einmalkosten von 120 Millionen Euro etwa für Abfindungen gegenüber.

Das Unternehmen hatte bereits vor knapp zwei Wochen seine Hoffnungen auf ein Umsatz- und Gewinnwachstum für das im September auslaufende Geschäftsjahr aufgegeben. Nun erwartet der Vorstand einen Umsatzrückgang von drei bis fünf Prozent. Der operative Gewinn (Ebita) soll von 155 auf 20 Millionen Euro sinken. Darin enthalten sind 80 Millionen Euro Belastungen durch das Sparprogramm.

In den ersten sechs Monaten gingen die Erlöse verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um zwei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis (Ebita) sackte um 31 Prozent auf 47 Millionen Euro ab. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen noch 31 Millionen Euro, auch das fast ein Drittel weniger als vor einem Jahr.

Dem Umbau fällt auch ein Posten im Top-Management zum Opfer. Künftig sollen nur noch drei Vorstände das Unternehmen führen. Opfer dieses Schnitts ist Jens Bohlen, der Wincor schon Ende dieses Monats verlässt. Er war erst vor gut zwei Jahren ins Top-Management berufen worden und war dort für das Geschäft mit den Banken zuständig. Dieser Bereich wird künftig von einem untergeordneten Bereichsvorstand geführt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.