📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

ROUNDUP: Wind- und Solarstromproduktion auf Rekordhoch

Veröffentlicht am 19.04.2013, 06:00
BERLIN (dpa-AFX) - Reichlich Sonne und viel Wind haben die Ökostromproduktion in Deutschland auf das höchste Niveau aller Zeiten steigen lassen. Am Donnerstag produzierten Windräder und Solaranlagen nach Zahlen der Leipziger Strombörse EEX Strom mit einer Leistung von bis zu 35.900 Megawatt. Über mehrere Stunden war die Ökostromproduktion damit höher als die Erzeugung in Kohle- und Atomkraftwerken. Erwartet worden war nur eine Produktion von maximal 32.600 Megawatt.

Der Spitzenwert am Mittag entsprach der Leistung von rund 26 Atomkraftwerken. 'Erstmals wurde Deutschland an einem laststarken Werktag zwischenzeitlich zu mehr als 50 Prozent mit Strom aus Wind- und Solaranlagen versorgt', erklärte der Direktor des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien in Münster, Norbert Allnoch. Der bisherige Ökostromrekord habe bei knapp 33.000 Megawatt gelegen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Schon für heute (Freitag) wird eine weit geringere Erzeugung von Wind- und Solarstrom erwartet - die Energiewende ist abhängig vom Wetter.

Trotz der hohen Ökostromproduktion laufen derzeit aber auch viele Kohlekraftwerke oft auf vollen Touren - durch den EU-weiten Verfall der Preise für CO2-Verschmutzungsrechte erlebt Kohlestrom derzeit eine Renaissance. Auch deshalb exportierte Deutschland im ersten Quartal 2013 so viel Strom in das Ausland wie selten zuvor. Ein weiteres Problem sind fehlende Speicher für Ökostrom - ohne einen Durchbruch drohen die Kosten des Umbaus aus dem Ruder zu laufen, schon jetzt sind die Strompreise auf einem Allzeithoch. Die Bürger zahlen den Ausbau per Umlage über den Strompreis mit.

Der Geschäftsführer des Bundesverbands Erneuerbare Energien, Hermann Falk, sagte der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf den Ökostromrekord: 'Wer jetzt wieder von einem Überangebot an Wind- und Solarenergie redet, vergisst: Es ist allenfalls zu viel Kohlestrom im Netz'. Die alten Kraftwerke müssten dringend flexibler werden, damit sie an Tagen wie diesen den Erneuerbaren Energien ihre gesetzlich garantierte Vorfahrt geben können. 'Für den künftigen Ausgleich von Wind- und Solarenergie brauchen wir hochflexible Kraftwerke.' Die Devise müsse lauten: Flott und flexibel, statt träge und schmutzig. Braun- und Steinkohle hatte 2012 einen Anteil an der Stromerzeugung von knapp 45 Prozent, Ökostrom von 22 Prozent.

Gerade klimafreundlichere Gaskraftwerke, die aus Sicht der Bundesregierung eigentlich Atom- und mittelfristig auch schmutzige Kohlekraftwerke ersetzen sollen, rentieren sich derzeit nicht mehr. Der Energieversorger Eon denkt laut über Stilllegungen hochmoderner Anlagen in Bayern nach. Der billige deutsche Strom führt auch in den Niederlanden dazu, dass Gaskraftwerke vom Markt gedrängt werden. Der Stromexport in das Ausland war 2012 einer der höchsten aller Zeiten. Gaskraftwerke lassen sich schnell hochfahren und könnten daher am besten auf die wetterabhängige Ökostromproduktion reagieren.

Eine Lösungsoption wurde am Dienstag vom Europaparlament in Straßburg aber abgelehnt. Hätte es dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen Markteingriff in den Emissionshandel zugestimmt, würden die Verschmutzungsrechte für jede ausgestoßene Tonne CO2 steigen. Dann dürfte die Kohlestromproduktion weniger lukrativ werden

- ohne Reform droht ein Klimaschutzproblem. Im vergangenen Jahr sind

die CO2-Emissionen überraschend wieder gestiegen. Trotz immer mehr Solar- und Windstrom legten sie um zwei Prozent zu./ir/DP/jha

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.