PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) hat am Donnerstag wieder den Weg zurück in die Gewinnspur gefunden. Schwache Auftragseingänge in Deutschland und ein leichter Rückgang der Einzelhandelsumsätze in der Eurozone hätten Hoffnungen auf weitere geldpolitische Impulse seitens der Europäischen Zentralbank geweckt, meinte Marktanalyst Andreas Paciorek vom Handelshaus CMC Markets. Am Nachmittag jedoch hatte der Leitindex der Eurozone einen Teil seiner zwischenzeitlich deutlichen Aufschläge wieder eingebüßt, nachdem die US-Börsen mit leichten Verlusten in den Handel gestartet waren.
Der EuroStoxx schloss 0,24 Prozent höher bei 3447,49 Punkten, nachdem er zuvor auf den höchsten Wert seit Mitte August geklettert war. Zur Wochenmitte hatte der Eurozonen-Leitindex seine Gewinne bis zum Handelsschluss komplett eingebüßt und knapp im Minus geschlossen. Der CAC-40-Index (CAC 40) in Paris gewann am Donnerstag 0,64 Prozent auf 4980,04 Punkte, wogegen es für den FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,75 Prozent auf 6364,90 Punkte bergab ging. Den Londoner Leitindex belasteten Verluste bei den schwer gewichteten Rohstoffaktien.
Aus europäischer Branchensicht hatten am Donnerstag die Pharmaunternehmen die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 (DJX:SXDP) legte um 0,74 Prozent zu. Als Kurstreiber erwies sich der Kurssprung von 2,90 Prozent bei AstraZeneca (ISE:AZN) (SSE:AZN) (FSE:ZEG). Der britisch-schwedische Konzern hatte zwar im dritten Quartal unter unter negativen Währungseffekten gelitten, ist aber dank seiner alten Umsatzschlager optimistischer für das Gesamtjahr als bisher.
Die französische Großbank Societe Generale (PA:SOGN) (PSE:PGLE) (FSE:SGE) hatte ihren Quartalsgewinn stärker als erwartet gesteigert, was die Aktien um rund 4 Prozent an die EuroStoxx-Spitze schnellen ließ. Dagegen war beim Branchenkollegen Credit Agricole (PA:CAGR) (PSE:PACA) (FSE:XCA) der Gewinn im Investmentbanking etwas zurückgegangen. Die Anteilsscheine sackten am Ende des CAC-40 um mehr als 8 Prozent ab.
Hohe Kosten für Großschäden belasteten den Schweizer Versicherungskonzern Zurich (FSE:ZFIN) (VTX:ZURN) sichtbar. Die Anteilsscheine fielen um rund ein halbes Prozent.
Beim Energiekonzern Engie (PSE:PENGI) (ETR:GZF) (PSE:PGSZ) freuten sich die Anleger trotz vorsichtigerer Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung über Kursgewinne von rund einem halben Prozent. Die Schweizer Bank UBS (VX:UBSG) setzt indes auf einen gewinnträchtigen Konzernumbau durch den Verkauf von Aktivitäten in den USA und empfiehlt die Aktien nun zum Kauf.
Der Windturbinen-Hersteller Vestas (XETRA:VWS) überzeugte mit überraschend starken Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen. Entsprechend verteuerten sich die Aktien des Nordex-Konkurrenten (ETR:NDX1) um mehr als 5 Prozent.