n PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Donnerstag eine Berg- und Talfahrt durchlebt. Nachdem die US-Notenbank am Vorabend wie erwartet das Ende ihres Anleihekaufprogramms verkündet habe, seien die Börsen zunächst unter Druck geraten, dann aber mit einer steigenden Wall Street ins Plus geklettert, fasste Marktanalyst Jens Klatt von Daily FX den Handelsverlauf zusammen. Diese Nervosität könnte nach der Wende in der US-Geldpolitik noch weiter anhalten.
Der Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 F:SX5E ging 0,45 Prozent höher bei 3035,90 Punkten aus dem Handel. Der Pariser CAC-40-Index (PSE:PCAC) gewann 0,74 Prozent auf 4141,24 Punkten. Der britische Standardwerteindex FTSE 100 (ISE:UKX) kletterte in London um 0,15 Prozent auf 6463,55 Punkte hoch.
Quartalsberichte sorgten an Europas Börsen erneut für große Kurssprünge. Eine überraschend gute Entwicklung im dritten Quartal katapultierte in Paris die Aktie von Alcatel-Lucent (PSE:PALU) mit einem Aufschlag von 16,10 Prozent auf 2,373 Euro an die Spitze des CAC-40. Der französische Telekomausrüster hatte sich fast in die schwarzen Zahlen gespart und die Marge verbessert. Renault-Aktien (PSE:PRNO) legten um 2,91 Prozent zu. Der Autobauer hatte nach zwei rückläufigen Quartalen seinen Umsatz stärker als erwartet gesteigert.
Der italienische Öl- und Gaskonzern Eni F:ENI hatte dank eines Steuereffekts besser abgeschnitten als erwartet. Die Aktie legte um 1,47 Prozent auf 16,57 Euro zu. Die britische Großbank Barclays (ISE:BARC) musste trotz Fortschritten im laufenden Geschäft einen Gewinnrückgang in dem Zeitraum hinnehmen. Das Papier gewann aber 0,93 Prozent.
Einziger Branchenindex im Minus waren unterdessen die Rohstoffwerte im Stoxx 600 Basic Resources (DJX:SXPP) mit einem Minus von 0,88 Prozent. Händler verwiesen auf fallende Rohstoffpreise, die vor allem Silber aber auch andere Metalle und den Energiesektor betrafen. Tagesverlierer im Londoner "Footsie" waren entsprechend die Aktien von Randgold Resources (ISE:RRS) mit minus 6,02 Prozent auf 3779 Britische Pence. Im Stoxx-50-Index setzte Standard Chartered (ISE:STAN) indes nach einem kritischen Analystenkommentar seine Talfahrt fort. Die Aktie verlor am Ende des europaweiten Index 4,89 Prozent.
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