FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist am Donnerstag nach seinen jüngsten Kursgewinnen wieder unter Druck geraten. Der deutsche Leitindex fiel im frühen Handel um 0,72 Prozent auf 11 163,15 Punkte.
Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax (MDAX) büßte 0,48 Prozent auf 23 192,98 Punkte ein. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es um 0,77 Prozent nach unten.
"Das gestrige Durchschnaufen war gemäß der markt- und charttechnischen Gemengelage nur ein Tropfen auf den heißen Stein", schrieb Analyst Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Noch vor zwei Tagen war der Dax mit knapp über 11 000 Punkten auf den tiefsten Stand seit Ende 2016 gesunken.
In den USA ist am Donnerstag Thanksgiving. Die Börsen in New York sind geschlossen und am Freitag ist der Handel verkürzt. Entsprechend bleiben die Impulse aus den Vereinigten Staaten für den deutschen Markt aus.
Am Dax-Ende fielen die Aktien des Kunststoffherstellers Covestro (4:1COV) um mehr als 2 Prozent. Sie hatten sich am Mittwoch noch ein wenig von Ihrem Kursrutsch in Folge einer Gewinnwarnung am Dienstag erholt.
An der MDax-Spitze zogen die Papiere von Delivery Hero (4:DHER) um 3 Prozent an. Analyst Michael Goltsman von der US-Bank Citigroup (NYSE:C) sieht nach dem jüngsten Kursrückgang nun eine gute Kaufchance. Die Wachstumsstärke der Essenslieferkette und ihr Gewinnpotenzial würden nicht angemessen gewürdigt.
Die Aktien des Versorgers Uniper (4:UN01) hingegen büßten mehr als 2 Prozent ein. Negative Nachrichten kamen aus London: Dort sackten die Anteile des Branchenkollegen Centrica (3:CNA) deutlich ab. Das Unternehmen spürt die von der britischen Regierung beschlossene Preisdeckelung und rechnet im ersten Quartal mit einem deutlichen Rückgang des operativen Gewinns. Großbritannien ist für Uniper ein wichtiger Markt.
Favorit im Nebenwerteindex SDax (SDAX) waren die Anteilsscheine der Shop Apotheke (4:SAEG) mit einem Plus von mehr als 6 Prozent. Der Arzneimittelversand dürfte zu den Gewinnern des zunehmenden Trends von Offline zu Online beim Medikamentenverkauf gehören, schrieb Analyst Alexander Thiel von der Deutschen Bank (DE:DBKGn).
Für die Aktien von Jost (105:JSTG) ging es um gut 4 Prozent nach oben. Der Lkw-Ausrüster hatte sein Wachstum im dritten Quartal nicht zuletzt wegen gut laufender Geschäfte in Nordamerika beschleunigt. Das Unternehmen habe beim Umsatz und beim bereinigten operativen Ergebnis die Erwartungen etwas übertroffen, sagte ein Händler.