FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich nach den jüngsten Rekorden am Mittwoch stabil gezeigt. Trotz der Schwäche der US-Börsen (ETR:SXR4) am Vortag und enttäuschender Quartalsberichte europäischer Konzerne hielt sich der deutsche Leitindex im frühen Handel am Vortagesschluss mit zuletzt minus 0,08 Prozent auf 19.470 Punkte.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen stieg zugleich um 0,08 Prozent auf 26.957 Zähler. Der EuroStoxx 50 büßte 0,63 Prozent auf 4.916 Punkte ein. Den Leitindex der Eurozone belasteten vor allem die Gewinnwarnung des Chipbranchen-Ausrüsters ASML (AS:ASML) und schwache Umsatzzahlen sowie ein vorsichtiger Ausblick des Luxuskonzerns LVMH (EPA:LVMH) .
Für Thomas Altmann, Portfolio-Manager von QC Partners stellt sich mit Blick auf den Dax inzwischen die Frage: "Macht die Rally nur eine Pause oder ist sie zu Ende?" Historisch gesehen, so argumentiert er, habe der deutsche Leitindex mehr als die Hälfte seiner Rekordhochs in ersten Halbjahren erzielt und die aktuell bisher ähnliche Tendenz passe gut in dieses Bild. Das aber würde dann für eine nachhaltige Fortsetzung der Rally nicht sehr optimistisch stimmen.
Analyst Martin Utschneider von Finanzethos verweist unterdessen auf einen weiterhin intakten Aufwärtstrend und resümiert: "Der Dax atmet durch, fällt aber nicht ab." Am Vortag hatte das hiesige Börsenbarometer mit 19.633 Zählern erneut eine Bestmarke erreicht, anschließend aber an Schwung verloren und knapp im Minus geschlossen.
Bevor am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) über die Höhe der Leitzinsen entscheidet und diese wohl etwas weiter lockern dürfte, steht hierzulande zunächst einmal der Quartalsbericht von Adidas (ETR:ADSGN) im Blick.
Zwar enttäuschte der Sportartikelhersteller nicht, sondern erhöhte nach einem besser als erwartet ausgefallenen Jahresviertel seine Prognosen für 2024 erneut. Der Aktie half das nach einem zuletzt bereits guten Lauf dennoch nichts. Sie gab als einer der schwächsten Dax-Werte knapp 5 Prozent ab. Die Puma-Aktie dagegen, der von einigen Analysten Nachholbedarf attestiert wird, stiegen unterdessen im MDax um 1,1 Prozent. Für die Anteile des Modeunternehmens Hugo Boss (ETR:BOSSn) ging es dort dagegen nach den Zahlen von LVMH um 1,0 Prozent abwärts.
Dax-Schlusslicht waren unterdessen Sartorius (ETR:SATG) mit minus 5,6 Prozent. Der Pharma- und Laborzulieferer wird am Donnerstag über sein abgelaufenes Quartal berichten. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern Drägerwerk (ETR:DRWG_p) gab rückläufige Umsätze und Ergebnisse im dritten Quartal bekannt, bekräftigte aber seine Jahresziele. Die Aktien verloren 0,8 Prozent im SDax .
Lufthansa (ETR:LHAG) rückten angesichts einer vom US-Verkehrsministerium verhängten Strafzahlung gegen die Fluggesellschaft in den Blick. Sie gaben um 1,6 Prozent nach. Das US-Verkehrsministerium wirft der Lufthansa Diskriminierung jüdischer Passagiere im Mai 2022 vor und verhängte eine Strafe von 4 Millionen US-Dollar (rund 3,7 Millionen Euro). Die Lufthansa wies dagegen den Vorwurf zurück und sprach von einer unglücklichen Reihe an ungenauen Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des Entscheidungsprozesses.