FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Aktien haben am Montag neutral auf das Ergebnis eines spannenden Wahlsonntags reagiert. Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research sagte: 'Die Fortsetzung der Kanzlerschaft war eingepreist, belasten könnten nur allzu zähe Koalitionsverhandlungen.' Der Dax pendelte zwischen leichten Gewinnen und Verlusten und legte zuletzt 0,04 Prozent auf 8.679,35 Punkte zu. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex 1,95 Prozent hinzugewonnen und bei 8.770 Punkten im Verlauf ein Rekordhoch markiert. Der MDax gab zum Wochenstart 0,05 Prozent auf 15.014,29 Punkte ab, der TecDax gewann 0,16 Prozent auf 1.069,17 Punkte.
Nach einem Ergebnis knapp unter der absoluten Mehrheit für die CDU bleibt Angela Merkel nach einem großen persönlichen Sieg Kanzlerin, sie muss sich jedoch nach dem Scheitern der FDP an der 5-Prozent-Hürde einen neuen Partner suchen. Am Freitag hatten die Börsen indes unter Fed-Mitglied James Bullard gelitten, der mögliche erste Bremsmaßnahmen der US-Notenbank schon im Oktober angedeutet hatte. Das wirkt Händlern zufolge noch negativ nach. Saurenz sagte: 'Selbst Äußerungen von US-Notenbankern aus der zweiten Reihe beeinflussen den Dax offenbar mehr als der Wahlsieg Angela Merkels.' Einige Börsianer wie Ric Spooner von CMC Markets sehen nach dem jüngsten Höhenflug aber Korrekturbedarf.
VERSORGER NACH WAHL UNTER DEN VERLIERERN
Die Versorger zählten zu den Verlierern. Nach der Wahl bleibt Händlern zufolge Unsicherheit bestehen, denn die - wenn auch nicht wahrscheinliche - schwarz-grüne-Variante könnte die Energiekonzerne belasten. Auch eine große Koalition würde aber keine klare Stimmungsaufhellung bringen. Eon-Papiere verloren 1,59 Prozent 13,30 Euro, die Aktien von RWE fielen um 1,11 Prozent. Händlern zufolge bleibt die Nachrichtenlage für den zweitgrößten deutschen Versorger ohnehin schlecht. Denn die Energiewende trifft RWE laut 'WirtschaftsWoche' härter als erwartet. Nun stehen wohl auch die fossilen Kraftwerke zur Disposition. Einem Börsianer zufolge wäre das eine bemerkenswerte strategische Veränderung.
Aktien der Deutschen Post gehörten mit einem Abschlag von 2,06 Prozent zu den größten Verlierern. Händler sprachen hier aber von einem Sondereffekt, denn die Papiere des Logistikers waren am Freitag in der Schlussauktion wegen der Aufnahme der Aktien in den EuroStoxx 50 bei enormen Umsätzen kräftig nach oben gesprungen. Das werde etwas ausgeglichen. Bester Wert im Dax waren dagegen Infineon-Aktien mit plus 2,71 Prozent. Die Anteile am Halbleiterkonzern profitierten von optimistischen Aussagen des Finanzvorstands in einem Presseinterview.
IMMOBILIENWERTE AUCH UNTER DEN WAHLVERLIERERN
Die im MDax zahlreich vertretenen Immobilienwerte zählten nach der Wahl zu den Verlierern. Wegen der zu befürchtenden Mietpreisbremse wäre eine Koalition der CDU mit der FDP der beste Wahlausgang gewesen, sagte ein Händler, das schlechteste eine Rot-Grün-Regierung. Das starke Ergebnis von Merkel liege nun eher in der Mitte, was den Sektor aber wohl belaste. LEG Immobilien standen mit minus 5,02 Prozent am MDax-Ende./fat/rum
Nach einem Ergebnis knapp unter der absoluten Mehrheit für die CDU bleibt Angela Merkel nach einem großen persönlichen Sieg Kanzlerin, sie muss sich jedoch nach dem Scheitern der FDP an der 5-Prozent-Hürde einen neuen Partner suchen. Am Freitag hatten die Börsen indes unter Fed-Mitglied James Bullard gelitten, der mögliche erste Bremsmaßnahmen der US-Notenbank schon im Oktober angedeutet hatte. Das wirkt Händlern zufolge noch negativ nach. Saurenz sagte: 'Selbst Äußerungen von US-Notenbankern aus der zweiten Reihe beeinflussen den Dax offenbar mehr als der Wahlsieg Angela Merkels.' Einige Börsianer wie Ric Spooner von CMC Markets sehen nach dem jüngsten Höhenflug aber Korrekturbedarf.
VERSORGER NACH WAHL UNTER DEN VERLIERERN
Die Versorger zählten zu den Verlierern. Nach der Wahl bleibt Händlern zufolge Unsicherheit bestehen, denn die - wenn auch nicht wahrscheinliche - schwarz-grüne-Variante könnte die Energiekonzerne belasten. Auch eine große Koalition würde aber keine klare Stimmungsaufhellung bringen. Eon-Papiere
Aktien der Deutschen Post
IMMOBILIENWERTE AUCH UNTER DEN WAHLVERLIERERN
Die im MDax zahlreich vertretenen Immobilienwerte zählten nach der Wahl zu den Verlierern. Wegen der zu befürchtenden Mietpreisbremse wäre eine Koalition der CDU mit der FDP der beste Wahlausgang gewesen, sagte ein Händler, das schlechteste eine Rot-Grün-Regierung. Das starke Ergebnis von Merkel liege nun eher in der Mitte, was den Sektor aber wohl belaste. LEG Immobilien