FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax F:DAX hat am Dienstag an seinen Rücksetzer zu Wochenbeginn angeknüpft und weiter nachgegeben. Angesichts deutlicher Kursverluste bei den Papieren der Commerzbank und der Lufthansa fiel der deutsche Leitindex nach einem verhaltenen Start um 0,23 Prozent auf 9883,57 Punkte. Der MDax F:MDAX verlor 0,15 Prozent auf 16 662,98 Punkte, für den TecDax F:TDXP ging es um 0,19 Prozent auf 1317,00 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) stand 0,11 Prozent tiefer.
Anleger warten gespannt auf den Start der Quartalsberichtssaison in den USA, die am Abend traditionell der US-Aluminiumkonzern Alcoa F:AA (ETR:ALU) einläutet. Die Berichtssaison dürfte den Aktienmärkten in den kommenden Wochen die Richtung vorgeben, sagte Marktstratege Chris Weston vom Broker IG.
PRESSEBERICHT BELASTET COMMERZBANK
Mit Blick auf einzelne Unternehmen zählten Bankaktien nach einem Pressebericht zur Commerzbank (ETR:CBK) zu den größten Verlierern. Die Papiere der zweitgrößten deutschen Bank sackten am Dax-Ende um 3,00 Prozent auf 11,145 Euro ab. Händler verwiesen auf einen Bericht der "New York Times" über Verhandlungen mit der US-Justiz bezüglich möglicher Strafzahlungen. Dabei gehe es um Verstöße gegen Handelssanktionen bei Geschäften etwa mit dem Iran. DieTitel der Deutschen Bank (ETR:DBK) fielen um ein Prozent.
Gekappte Gewinnprognosen der französischen Fluggesellschaft Air France-KLM belasteten die Anteilsscheine der Lufthansa (ETR:LHA). Sie verloren mehr als ein Prozent. Die Franzosen verwiesen auf Überkapazitäten auf Langstreckenflügen. Die Fluggesellschaften müssten im Winter unbedingt Kapazitätsdisziplin zeigen, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen, schrieb Analyst Stephen Furlong vom Analysehaus Davy Research. Die Air France-KLM-Titel sackten in Paris um rund fünf Prozent ab.
AIRBUS PROFITIEREN VON KAUFEMPFEHLUNG
Im MDax waren die Aktien von Airbus (ETR:AIR) (PSE:PAIR) mit plus 1,74 Prozent Spitzenreiter. Die Schweizer Bank UBS hatte die Titel des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns zum Kauf empfohlen. Die Sorgen um die Auftragslage, die die Titel zuletzt belastet hätten, seien übertrieben, schrieb Analyst Charles Armitage.
Nach einem enttäuschenden Ausblick des Smartphone-Marktführers Samsung (SQ1:SMSN) (FSE:SSU) fielen die Aktien des Halbleiterherstellers Dialog Semiconductor (ETR:DLG) am TecDax-Ende um 2,64 Prozent. Als weitere Belastung kam hinzu, dass der Zulieferer für die Halbleiterindustrie Axcelis Technologies F:ACLS seine Prognose für das zweite Quartal deutlich gekürzt hatte. Aktien von Evotec (ETR:EVT) hingegen rückten um 0,61 Prozent vor. Das Hamburger Biotechnologie-Unternehmen wird künftig mit dem Fraunhofer-Institut an Projekten in der Wirkstoffforschung arbeiten.