FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt war von der neu entfachten Zins-Euphorie am Mittwoch nur wenig zu spüren. Nach dem am Vortag erreichten Sechswochenhoch im Dax (DAX) hielten die Anleger vor dem anstehenden Fed-Leitzinsentscheid zunächst die Füße still. Der deutsche Leitindex dümpelte den Handelstag über um seinen Vortagesschluss, am Ende ging er mit einem Minus von 0,19 Prozent bei 12 308,53 Punkten aus dem Handel.
EZB-Chef Mario Draghi hatte am Dienstag mit seinen geldpolitischen Äußerungen für Kursfantasien gesorgt. Nun richten sich die Augen auf die US-Notenbank, die am späteren Abend den weiteren geldpolitischen Kurs vorgeben wird. Für Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank (DE:CDBG) war das Warten darauf ein Grund für den eher lustlosen Handel am deutschen Markt zur Wochenmitte. Experten halten es für wahrscheinlich, dass die Fed zumindest verbal eine Zinswende vorbereiten wird. So rechnet Ökonomin Charlotte Heck-Parsch von der Landesbank BayernLB damit, dass die Notenbanker nicht mehr davon sprechen, dass sie mit Blick auf weitere Zinsentscheidungen "geduldig" bleiben. Der MDax (MDAX), in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, schloss 0,40 Prozent tiefer bei 25 504,34 Zählern. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) schloss kaum verändert bei 3454,70 Punkten. Während der Pariser Cac-40-Index (CAC 40) moderate Gewinne verbuchte, ging es in London für den Leitindex FTSE 100 um rund ein halbes Prozent bergab. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) notierte zum europäischen Handelsende 0,20 Prozent höher. Im Dax standen Papiere der Deutschen Bank (4:DBKGn) abermals im Fokus. Einem Medienbericht zufolge steht das krisengeplagte Institut laut Insidern vor einem enormen Schrumpfkurs. Demnach soll bis zu ein Viertel der milliardenschweren Bilanzrisiken in den kommenden Jahren abgebaut werden. Die Aktie verteuerte sich um rund zweieinhalb Prozent.