FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (ETR:DAX) ist nach seinem kräftigen Plus in der Vorwoche am Montag auf der Stelle getreten. Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Handel, auch da die Börsen in den USA wegen eines Feiertages geschlossen blieben. Der deutsche Leitindex ging 0,06 Prozent tiefer bei 9656,76 Punkten aus dem Handel. Bis zu dem im Januar erreichten Rekordhoch bei 9794 Punkten fehlen allerdings nur noch knapp 140 Punkte.
Für den MDax (ETR:MDAX) ging es zum Wochenauftakt um 0,76 Prozent auf 16 882,77 Punkte nach oben und der TecDax (ETR:TDXP) stieg um 1,14 Prozent auf 1271,63 Punkte.
10 000 Punkte FÜR DAX IN REICHWEITE - SGL SCHIESSEN NACH OBEN
In der vergangenen Woche hatte der Dax fast vier Prozent gewonnen, seit dem Ende der jüngsten Korrektur Anfang Februar rund sechseinhalb Prozent. Experte Manfred Hübner vom Analysehaus Sentix sprach in einer Studie von einer kurzfristig 'prächtigen' Stimmung am Aktienmarkt, die von der Sehnsucht nach der 10 000-Punkte-Marke im Dax bestimmt werde. Mittelfristig seien die Investoren allerdings vorsichtiger. Ein ähnliches Bild habe es Ende November sowie Ende Dezember gegeben, jeweils gefolgt von einer Korrektur am Aktienmarkt. Ein vorheriger Sprung des Dax in Richtung 10 000 Punkte sei allerdings nicht ausgeschlossen.
Auf Unternehmensseite schob der Ausbau der Kooperation mit dem Autobauer BMW (ETR:BMW) die Aktien der SGL Group (ETR:SGL) kräftig an. Sie schossen an der MDax-Spitze um fast 13 Prozent nach oben. Das 'Handelsblatt' hatte unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, dass die beiden Unternehmen ihre gemeinsame Kohlefaserproduktion ausweiten wollten. Ein BMW-Sprecher bestätigte auf Nachfrage, dass der Konzern das Material in zusätzlichen Modellen einsetzen wolle. Das Gemeinschaftsunternehmen SGL Automotive Carbon Fibers erweitere deswegen die Produktionsfläche. BMW-Aktien büßten 1,24 Prozent ein, hatten seit Anfang Februar aber deutlich zugelegt.
NEGATIVER ANALYSTENKOMMENTAR BELASTET THYSSENKRUPP
Die Anteilsscheine von ThyssenKrupp (ETR:TKA) fielen nach nach einer Verkaufsempfehlung der Citigroup als Schlusslicht im Dax um 1,78 Prozent. An der Spitze des deutschen Leitindex knüpften die Titel von Lanxess (ETR:LXS) mit plus 2,28 Prozent an ihren jüngsten Aufwärtstrend an. Im laufenden Jahr haben die Papiere des Chemiekonzerns bereits um fast elf Prozent zugelegt.
Morphosys-Aktien (ETR:MOR) gewannen 1,91 Prozent. Das im TecDax notierte Biotechnologie-Unternehmen hatte bei der Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Pharmakonzern Novartis (FSE:NOT) (VTX:NOVN) erneut einen Erfolg verbucht und eine Zwischenzahlung erhalten. Der Telekommunikationsdienstleister QSC (ETR:QSC) trübte hingegen mit vorsichtige Aussagen zur Geschäftsentwicklung die Stimmung der Anleger. Die Papiere gaben um 3,83 Prozent nach.
EUROPAS BÖRSEN SCHLIESSEN UNEINHEITLICH
Die wichtigsten Börsen Europas fanden keine gemeinsame Richtung. Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) schloss prozentual unverändert bei 3118,91 Punkten. In Paris gab der Cac 40 leicht nach, während der FTSE 100 (ISE:UKX) in London kräftig anzog.
Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,35 Prozent am Freitag auf 1,36 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 134,25 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,05 Prozent auf 143,58 Punkte nach unten. Der Eurokurs war mit 1,3705 US-Dollar zuletzt wenig verändert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3699 (Freitag: 1,3707) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7299 (0,7296) Euro.
--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---