NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Aktienmärkte haben sich am Freitag von ihren moderaten Verlusten zum Jahresstart erholt. Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,48 Prozent höher bei 42.596,90 Punkten. Der S&P 500 stieg um 0,75 Prozent auf 5.912,40 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,99 Prozent auf 21.183,51 Punkte nach oben.
Marktexpertin Susannah Streeter vom britischen Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown erinnerte daran, dass angesichts der robusten US-Konjunktur im neuen Jahr bestenfalls noch zwei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed zu erwarten sind. Nach einem sehr starken US-Börsenjahr sei die derzeitige Vorsicht der Anleger daher keine Überraschung.
Als weiteren Unsicherheitsfaktor sieht Streeter die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar. Die Investoren bräuchten mehr Klarheit, was sie von seiner Wirtschaftspolitik zu erwarten hätten, ergänzte Laura Cooper, globale Anlagestrategin beim Vermögensverwalter Nuveen. Abzuwarten bleibt, ob Trumps geplante Steuersenkungen und Deregulierung der Wirtschaft stärker wirken als mögliche inflationäre Effekte durch die angedrohten Importzölle - davon gehen derzeit zumindest viele Beobachter aus.
Unter den Einzelwerten stehen die Aktien von US Steel (NYSE:X) mit einem Kursrückgang von 5,1 Prozent im Fokus. Der scheidende US-Präsident Joe Biden untersagte wie erwartet die Übernahme des Stahlkonzerns durch den japanischen Konkurrenten Nippon Steel . Im Dezember hatte sich auch Bidens designierter Nachfolger Trump gegen die Transaktion ausgesprochen.
Unter Druck gerieten auch die Papiere von Bier- und Spirituosenherstellern. Hier belastete die Forderung des Leiters des öffentlichen US-Gesundheitsdienstes Vivek Murthy, alkoholische Getränke mit Warnhinweisen auf Krebsrisiken zu versehen und neue Richtwerte für den Konsum festzulegen. So fielen die Titel von Molson Coors um 2,7 Prozent und jene von Constellation Brands (NYSE:BBWI) um 1,2 Prozent. Experten sind angesichts des bevorstehenden Wechsels in Washington und des wirtschaftsfreundlichen Ansatzes der kommenden Regierung allerdings skeptisch, ob eine solche Regelung zeitnah umgesetzt würde.