NEW YORK (dpa-AFX) - Vor wichtigen geldpolitischen Beschlüssen der Notenbank Fed haben am Mittwoch die Optimisten unter den Anlegern die Oberhand gewonnen. So stieg der US-Leitindex Dow Jones Industrial F:DJI auf ein Rekordhoch von 17 173,49 Punkten. Zuletzt stand noch ein Plus von 0,19 Prozent auf 17 164,11 Punkte zu Buche. Der marktbreite S&P-500-Index F:INX gewann 0,17 Prozent auf 2002,34 Punkte, während der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100
Am Abend wird Janet Yellen als Chefin der US-Notenbank die Entscheidung über das aktuelle Zinsniveau bekanntgeben - dabei wird allerdings von der Mehrheit der Experten noch keine Änderung erwartet. Spannender ist für die Beobachter ohnehin, ob es in der darauffolgenden Pressekonferenz genauere Hinweise auf den Zeitpunkt der Zinswende gibt - und ob sich die Sprachregelung der Fed ändert. Allgemein halten Börsianer in den USA aber weiter eine vage Wortwahl für wahrscheinlich.
Anleger hoffen, dass die Fed eher später als früher den Leitzins wieder anhebt. Aktuelle Konjunkturdaten könnten in diese Richtung hindeuten: So hatte sich in den USA die Teuerungsrate im August überraschend deutlich abgeschwächt. Angesichts des niedrigeren Inflationsdrucks erscheint es möglich, dass sich die Währungshüter noch etwas Zeit lassen, bevor sie die geldpolitischen Zügen wieder anziehen.
An der Dow-Spitze schnellten die Titel von DuPont F:DD (FSE:DU7) um 4,36 Prozent auf 68,70 US-Dollar in die Höhe. Bei dem Chemieriesen sorgte ein Medienbericht für Aufregung: Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtete, will der Investor Trian Fund Management eine Aufspaltung des Konzerns erzwingen. Das gehe aus einem Brief an das Top-Management hervor, den die Zeitung habe einsehen können. Bislang sei Trian mit seinen Forderungen bei DuPont immer abgeblitzt, nun solle öffentlich nach Mitstreitern gesucht werden. Laut "WSJ" hält der Fonds drei Prozent an DuPont.
Im S&P 500 zählten die Aktien von FedEx F:FDX (ETR:FDX) mit plus 3,78 Prozent zu den Favoriten. Der Rivale der Deutschen Post F:DPW übertraf mit dem Gewinn je Aktie im ersten Geschäftsquartal die Erwartungen am Markt. Das lag aber nicht nur an Nachfrage und Kostensenkungen: Der Abschluss eines Aktienrückkaufprogramms trug ebenfalls zum Gewinnwachstum bei.
Der zweitgrößte US-Häuslebauer Lennar F:LEN erfreute seine Anteilseigner ebenfalls. Überraschend gute Ergebnisse im dritten Geschäftsquartal ließen die Aktien um mehr als sechs Prozent steigen.
Einen Hoffnungsschimmer für die Stahlbranche lieferte am Vorabend US Steel F:X (FSE:USX1) mit einem optimistischen Ausblick auf das dritte Quartal. Die Papiere verteuerten sich an der Spitze des S&P 500 um mehr als acht Prozent. In Europa hatten die guten Nachrichten bereits Branchenwerte nach oben gezogen.
Titel des Softwareherstellers Adobe F:ADBE (FSE:ADB) aber sackten am Ende des Nasdaq 100 um knapp fünf Prozent ab. Der Konzern wächst nach seinem radikalen Wandel hin zu Abo-Software aus der Cloud zwar wieder - aber wohl nicht schnell genug. Außerdem standen höhere Kosten für Werbung und Verwaltung zu Buche: Der Quartalsgewinn im dritten Geschäftsquartal sank im Jahresvergleich um fast die Hälfte.