NEW YORK (dpa-AFX) - Angesichts des nahenden US-Zinsentscheids hat die Wall Street am Dienstag wieder etwas zugelegt. Aktuelle Konjunkturdaten legten nahe, dass die Notenbank (Fed) am Donnerstag den Leitzins vielleicht doch nicht erhöht.
Im frühen Handel stieg der US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) um 0,66 Prozent auf 16 479,36 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index (S&P 500) rückte um 0,56 Prozent auf 1964,02 Punkte vor. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Anleger klopften auch am Dienstag die aktuellen Konjkunkturdaten daraufhin ab, ob sie Hinweise für die Geldpolitik der US-Notenbank liefern. Wohl am wichtigsten sind laut Marktanalyst Craig Erlam vom Währungshändler Oanda die Daten aus dem Einzelhandel, der für rund ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts stehe. Im August nun hatte der Einzelhandelsumsatz etwas weniger stark zugelegt als von Bankvolkswirten prognostiziert.
Zudem blieb die Stimmung in der Industrie des US-Bundesstaats New York im September schlecht, wie der ebenfalls weniger stark als erwartet gestiegene Empire-State-Index zeigte. Auch die harten Zahlen zu dieser Branche passten ins Bild: Die US-amerikanische Industrieproduktion war im August nach einem starken Vormonat deutlicher geschrumpft als erwartet.
Vor diesem Hintergrund nehme die Wahrscheinlichkeit sicherlich nicht zu, dass die Fed am Donnerstag eine Erhöhung der Leitzinsen beschließen werden, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.
Potenziell kursbewegende Nachrichten zu Einzelwerten waren Mangelware. Die Aktien von General Motors (GM) (NYSE:GM) legten um rund ein halbes Prozent zu, nachdem Unternehmenschefin Mary Barra auf der Automesse IAA in Frankfurt eine Fortsetzung der Modelloffensive bei der Europatochter Opel angekündigt hatte.
An der Dow-Spitze profitierten die Aktien des Ölkonzerns Chevron Corp. (NYSE:CVX) (FSE:CHV) mit einem Plus von rund 2 Prozent von dem wieder gestiegenen Ölpreis. Weiterhin lastet zwar laut Händlern das weltweite Überangebot an Rohöl auf den Rohölpreisen. Allerdings gehe das Überangebot langsam zurück und es gebe die Chance, dass sich die Preise zumindest stabilisierten.
Unter den Technologiewerten gaben die Papiere von Liberty Global (NASDAQ:LBTYA) um rund ein halbes Prozent nach. Der US-Kabelriese und der britische Telekomkonzern Vodafone (FSE:LONDON:VOD) (ISE:VOD) haben sich bei ihren Gesprächen zu möglichen Zusammenlegungen von Unternehmensteilen bislang nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen können. In London fielen die Anteilsscheine von Vodafone zuletzt um mehr als 1 Prozent.