NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat sich nach einem schwachen Jahresauftakt auch am Dienstag schwer getan. Als Kursstütze erwies sich die Beruhigung der Lage an Chinas Börsen, die am Montag wegen schwacher Konjunkturdaten eingebrochen waren und die Aktienmärkte weltweit mit nach unten gezogen hatten.
Zuletzt notierte der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) 0,05 Prozent im Minus bei 17 140,79 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) gewann 0,13 Prozent auf 2015,37 Punkte, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Insgesamt sei der Vortag an der Wall Street nicht ganz so schlimm ausgefallen, und selbst die Verluste zum Börsenschluss könnten übertrieben gewesen sein, sagte ein Aktienhändler. Der Dow Jones hatte nach zwischenzeitlich heftigen Abschlägen am Ende lediglich gut anderthalb Prozent verloren, damit aber den schlechtesten Jahresbeginn seit 2008 hingelegt. Auch die anderen Indizes hatten ihr Minus letztlich eingedämmt.
Nachdem die chinesischen Festlandsbörsen am Montag über 7 Prozent eingebüßt und vorzeitig geschlossen hatten, pumpte Chinas Zentralbank am Dienstag umgerechnet rund 18 Milliarden Euro in die Finanzmärkte. Die Kurse an den beiden Börsen in Shanghai und Shenzhen waren zunächst um weitere 3 Prozent abgesackt, konnten einen Großteil dieser Verluste aber wieder wettmachen. Auch an Europas Aktienmärkten atmeten die Anleger auf - zuletzt standen die wichtigsten Indizes klar im Plus.
In New York rückte die Pharmabranche in den Fokus. Die Aktien von Eli Lilly (FSE:LLY) (NYSE:LLY) gehörten mit plus 1,82 Prozent zu den Favoriten der Anleger. Nach 5 Jahren des Abschwungs legte der Konzern die Latte für 2016 wieder vorsichtig höher und rechnet mit steigenden Umsätzen und Gewinnen. Der Ausblick blieb zwar hinter den Analystenerwartungen zurück. Laura Sutcliffe von der Privatbank Berenberg sah indes vor allem im starken US-Dollar einen Grund für das niedriger als erwartet ausgefallene Umsatzziel.
Wegen Spekulationen auf einen Bieterwettkampf legten die Papiere von Fairchild Semiconductor (NASDAQ:FCS) um 4,01 Prozent zu. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, plant der Halbleiterkonzern nun doch, Gespräche mit eine Gruppe chinesischer Finanzinvestoren aufzunehmen. Diese hatten bereits im vergangenen Jahr unaufgefordert ein Angebot abgegeben. Mitte Dezember hatte Fairchild noch mitgeteilt, an einer Übernahme durch On Semiconductor (NASDAQ:ON) festzuhalten. Dessen Aktien stiegen um 0,93 Prozent.
Beim Actionkamera-Hersteller GoPro (NASDAQ:GPRO) konnten sich die Anleger über Kursgewinne von 3,28 Prozent auf 19,30 US-Dollar freuen. Die Internetseite StreetInsider.com zitierte einen Analysten mit der Aussage, dass sich zwei Kameramodelle des Unternehmens zuletzt gut verkauft hätten. Vom Kursniveau zum Börsengang Mitte 2014 ist die Aktie allerdings meilenweit entfernt - ganz zu schweigen von den Höchstständen knapp unter 100 Dollar wenige Monate später.
Derweil ging es für die Papiere der Autobauer wegen enttäuschender US-Absatzzahlen für den Dezember weiter bergab: General Motors (GM) (NYSE:GM) und Ford (NYSE:F) (FSE:FMC1) verbilligten sich um jeweils rund 3 Prozent, Fiat Chrysler (AFF:FCA) (NYSE:FCAU) verloren 0,39 Prozent.
Die Aktien des Streamingdienstes Netflix (NASDAQ:NFLX) - 2015 noch bester Wert im Nasdaq 100 - büßten nach dem Kursrutsch vom Vortag weitere 1,99 Prozent ein.