NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen (ETR:SXR4) haben am Mittwoch nahe ihrer Rekordniveaus leicht nachgegeben. Nachdem in der vergangenen Woche Bestmarken erreicht worden waren, taten sich die wichtigsten Indizes mit einer Fortsetzung der Rally schwer. Schließlich stehen am Donnerstag mit den Inflationsdaten für Januar und am Freitag mit dem ISM-Indikator aus der Industrie wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda.
Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,06 Prozent tiefer bei 38 949,02 Zählern. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,17 Prozent auf 5069,76 Punkte nach unten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,54 Prozent auf 17 874,50 Zähler.
Unter den Einzelwerten blieben die Aktien von Unitedhealth (NYSE:UNH) im Abwärtssog und fielen als Schlusslicht im Dow um drei Prozent. Am Dienstag kurz vor Börsenschluss hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass das Justizministerium eine kartellrechtliche Untersuchung gegen den Krankenversicherer eingeleitet habe. Der Konzern und das Justizministerium lehnten jeweils eine Stellungnahme dazu ab.
Ansonsten standen Quartalsberichte und Ausblicke von Unternehmen bei den Anlegern unvermindert im Fokus. So hatte das Online-Auktionshaus Ebay (NASDAQ:EBAY) mit seinen Geschäftszahlen und Aussagen zum ersten Quartal und dem Gesamtjahr überzeugt. Für die Papiere ging es unter den besten Werten im S&P 500 um knapp acht Prozent nach oben.
Die Anteilscheine von First Solar (NASDAQ:FSLR) stiegen um drei Prozent. Von einer Krise ist bei dem Solarmodulhersteller wenig zu spüren. Er verfehlte zwar die Umsatzerwartung am Markt, überzeugte aber mit seinen Gewinnen und dem Ausblick.
Unter den kleineren Werten sprangen Beyond Meat (NASDAQ:BYND) um fast 31 Prozent hoch. Der Fleischalternativen-Anbieter hatte trotz eines Geschäftsrückgangs im abgelaufenen Jahresviertel die Markterwartungen übertroffen.
Abseits des Zahlenreigens büßten die Aktien von Applied Materials (NASDAQ:AMAT) 2,6 Prozent ein. US-Regierungsbehörden hatten neuerliche Anfragen über Lieferungen des Zulieferers für die Halbleiterbranche an chinesische Kunden gestellt.
Technische Probleme bei der Kryptobörse Coinbase (NASDAQ:COIN) stoppten den zuletzt guten Lauf einiger Aktien mit Bezug zu Kryptowährungen, während andere weiter stiegen. So gewannen Microstrategy 10,5 Prozent und Marathon Digital (NASDAQ:MARA) 2,4 Prozent. Sogar die Anteilscheine von Coinbase selbst schlossen knapp ein Prozent im Plus. Die Papiere von Riot Platforms (NASDAQ:RIOT) aber fielen um 6,9 Prozent und die von Cleanspark um 13,5 Prozent.
Coinbase hatte gemeldet, dass bei einigen Nutzern Fehler beim Kauf oder Verkauf von Bitcoins aufgetreten seien und dass einige möglicherweise einen Nullsaldo auf ihren Konten hätten. Zuletzt hieß es von Coinbase, der Handel beginne bereits wieder, sich zu verbessern. "Derartige Ereignisse können zu Verunsicherung führen, was Anleger in der Regel mit panischen Verkäufen von Bitcoins quittieren", schrieb Krypto-Fachmann Timo Emden von Emden Research. Einen Abbruch sollte dies der jüngsten Kursrallye der Kryptowährung allerdings nicht tun.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street mit 1,0837 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0808 (Dienstag: 1,0856) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9252 (0,9211) Euro.
Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für die als sicher geltenden, zehnjährigen Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,29 Prozent auf 109,84 Punkte und profitierte damit von der etwas trüben Stimmung am Aktienmarkt. Die Rendite sank im Gegenzug auf 4,27 Prozent.