NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Donnerstag nach einer dreitägigen Erholungsrally nur wenig bewegt. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) hielt sich im frühen Handel mit plus 0,02 Prozent auf 16 456,57 Punkten stabil. Allerdings hatte der Index in den vergangenen drei Handelstagen täglich jeweils um mehr als 200 Punkte zugelegt, was laut Marktanalyst Jens Klatt von DailyFX bislang einmalig gewesen ist in der langen Geschichte des weltweit bekanntesten Aktienbarometers.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) sank am Donnerstag um 0,20 Prozent auf 1923,07 Punkte. Der Nasdaq-100-Index
Die weiter steigenden Rohölpreise wirkten stützend. So wurden vorerst keine weiteren Sorgen über ein Abgleiten der US-Wirtschaft in die Rezession geschürt. Zudem waren die veröffentlichten Konjunkturdaten überwiegend besser als erwartet ausgefallen.
In der Region Philadelphia hatte sich im Februar das Geschäftsklima überraschend stark aufgehellt, liegt allerdings immer noch im Schrumpfungsbereich. Alles in allem, kommentierte Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba daher eher zurückhaltend, gebe es noch keine klaren Anzeichen für eine an Dynamik gewinnende US-Industriekonjunktur. Dagegen habe sich der Arbeitsmarkt von seiner robusten Seite gezeigt, ergänzte er unter Verweis auf den deutlichen Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Von den wie erwartet ausgefallenen Frühindikatoren gingen keine neuen Impulse aus.
Unter den Einzelwerten im Dow standen IBM (NYSE:IBM) (XETRA:IBM) mit plus 6,0 Prozent an der Spitze. Analystin Katy Huberty von der Bank Morgan Stanley (N:MS) hatte die Aktie des IT-Unternehmens auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel leicht angehoben. Der Wandel von IBM hin zu mehr auf Analytik und Cloud fokussierte Geschäfte werde noch nicht ausreichend im Aktienkurs berücksichtigt, hatte sie ihren Schritt begründet. Passend dazu gab IBM an diesem Tag bekannt, Truven Health Analytics für 2,6 Milliarden US-Dollar übernehmen zu wollen. Das Unternehmen gilt als Spezialist für cloud-basierte Gesundheitsdaten und Analysesysteme.
Walmart (NYSE:WMT) (XETRA:WMT) lagen mit minus 4,3 Prozent am Ende des Dow Jones. Der Einzelhandelskonzern litt darunter, dass er seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt hatte. Nun rechnet der Konzern nur noch mit mehr oder weniger stabilen Erlösen. Als Grund für die gedämpften Aussichten wurde der Wegfall von Verkaufsfläche durch die jüngst geschlossenen Geschäfte und den starken Dollar genannt.
An der Nasdaq gewannen die Anteilsscheine von Yahoo (NASDAQ:YHOO) (FSE:YHO) 1,4 Prozent. Der kriselnde Internetkonzern schafft sieben seiner elf Online-Magazine ab. Um knapp 10 Prozent schnellten die Anteilsscheine von Nvidia (NASDAQ:NVDA) hoch. Der Chiphersteller hatte mit seinen Geschäftszahlen für das vierte Quartal die Markterwartung übertroffen und zudem für das erste Quartal einen überraschend hohen Umsatz in Aussicht gestellt.
Unter den Nebenwerten standen zudem die Papiere von Ingram Micro (NYSE:IM) im Blick, da der chinesische Konzern Tianjin Tianhai Investment Co. den IT-Distributor übernehmen will. Die Ingram-Aktien profitierten davon mit einem Aufschlag von knapp 23 Prozent.