NEW YORK (dpa-AFX) - Die Unsicherheit rund um die Krise in der Ukraine hat zum Wochenauftakt auch den US-Aktienmarkt belastet. Unter Anlegern breite sich Nervosität aus, sagten Börsianer. In diesem Umfeld versuchten Investoren, sich von riskanteren Anlagen wie Aktien zu trennen und in als sicherer geltende Investments umzuschichten. Der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) sackte um 0,95 Prozent auf 16 167,12 Punkte ab. Der S&P-500 (SPI:INX) verlor 0,77 Prozent auf 1845,09 Punkte - noch am Freitag war der breite Index auf einen neuen Rekordwert geklettert. Der technologielastige Nasdaq 100
Zuvor hatten bereits die Handelsplätze in Asien und Europa wegen der Sorgen um die Ukraine-Krise nachgegeben. Der Aktienmarkt in Moskau verlor zuletzt mehr als zehn Prozent. Russland hat auf der Krim praktisch die Kontrolle übernommen, während Politiker rund um die Welt versuchten, den Konflikt zu entschärfen. 'Wir wissen nicht, was mit Russland passiert - und das macht die Leute nervös', sagte ein Portfoliomanager in London. Es sei viel zu früh zu sagen, wie der Konflikt ausgehe. 'Dass die Aktienmärkte aber heute mit Verlusten reagieren, ist keine Überraschung', sagte er.
Überraschend gut ausgefallene Konjunkturdaten konnten die Risikoscheu am Markt nicht lindern. Der vielbeachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie war im Februar stärker gestiegen als erwartet. Zudem legten die Bauausgaben in der größten Volkswirtschaft der Welt im Januar ebenfalls unerwartet zu.
Aktien von US-Banken gehörten angesichts der Unsicherheit um die Auseinandersetzung zu den größten Verlierern an der Wall Street. Wie auch in Europa litten die Finanzinstitute in den USA besonders darunter, dass Anleger das Risiko zurückfahren. Die Papiere der führenden US-Banken lagen bis zu zwei Prozent im Minus. Besonders unter Druck gerieten auch die Papiere der in New York gelisteten russischen Onlinesuchmaschine Yandex (NAS:YNDX). Sie rutschten um 12,77 Prozent in den Keller.
Vergleichsweise gut hielten sich dank stark steigender Ölpreise infolge der globalen Unsicherheit die US-Ölkonzerne Chevron (NYS:CVX) (FSE:CHV) und ExxonMobil (NYS:XOM) (ETR:XONA). Chevron begrenzten ihre Verluste nach einem kleinen Plus zu Beginn auf minus 0,15 Prozent, Exxon-Aktien lagen 0,33 Prozent tiefer. Der Preisanstieg bei Gold begünstigte den größten US-Produzenten des Edelmetalls: Newmont Mining (NYS:NEM) sprangen 3,70 Prozent hoch.
Aktien des Pharmaunternehmens Regeneron (NAS:REGN) setzten sich mit plus 2,07 Prozent in der Spitzengruppe des Nasdaq 100 fest. Der deutsche Partner Bayer (ETR:BAYN) hatte für sein Augenmedikament Eylea eine weitere Zulassung in Japan beantragt. Für den Pharmakonzern und den US-Partner ist das Mittel ein großer Hoffnungsträger. Bayer traut dem Präparat Jahresumsätze von mehr als einer Milliarde Euro zu.