NEW YORK (dpa-AFX) - Weiter verstärkte Sorgen um die Wirtschaft in China haben am Mittwoch die New Yorker Börsen zunehmend unter Druck gesetzt. Die Zentralbank in Peking hatte den zweiten Tag in Folge die heimische Währung weiter abgewertet. Experte Andreas Paciorek vom Wertpapierhändler CMC Markets verweist auch auf das eingetrübte Chartbild der wichtigsten US-Indizes als Belastung. Auf der Konjunkturseite brachte der Ölbericht des Energieministeriums keine Impulse.
Im frühen Handelsverlauf verlor der US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) 1,25 Prozent auf 17 185,17 Punkte. Er rutschte damit auf den tiefsten Kurs seit Anfang Februar. Der umfassendere S&P-500-Index (S&P 500) sackte um 1,16 Prozent auf 2059,90 Punkte ab. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
"Chinas 'Ja' zur Abwertung ist kein Währungskrieg", sagte aber Analyst Hao Zhou von der Commerzbank. Die Unsicherheit an den internationalen Kapitalmärkten bleibt allerdings hoch. Anleger sorgen sich um die Wachstumsperspektiven in dem riesigen Land. Insbesondere die Exporteure stehen unter Druck. Derweil diskutieren Anleger die möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik der Federal Reserve in den USA.
Besonders heftige Kursverluste mussten die Aktien der chinesischen Online-Handelsplattform Alibaba hinnehmen: sie verloren zuletzt 6,59 Prozent und fielen im Verlauf bei 71,03 Dollar auf ein Rekordtief. Nach dem Börsengang im September 2014 waen die Papiere noch bis auf 120 Dollar geklettert. Alibaba war im vergangenen Quartal so langsam gewachsen wie seit drei Jahren nicht mehr. Die Erwartungen der Analysten wurden damit verfehlt. Zum Wochenstart hatte der Konzern mit der Meldung überrascht, für umgerechnet mehr als vier Milliarden Euro mit 20 Prozent bei der chinesischen Elektronikmarkt-Kette Suning einsteigen zu wollen.
Die zweite Abwertung in China habe zwar nicht den gleichen Schock-Effekt wie am Vortag gehabt, sagte Jasper Lawler von CMC Markets. Doch wenn China durch seine Landeswährung die Exporte stimulieren wolle, könnten sich die Anleger auf weitere Eingriffe einstellen. Die Aktien der US-Unternehmen mit starkem China-Geschäft weiteten ihre Vortagesverluste aus: General Motors (GM) (NYSE:GM) sackten stellvertretend für die Autobranche um 1,46 Prozent ab, die Anteile am Schmuckhändler Tiffany (NYSE:TIF) verloren 4,39 Prozent.