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ROUNDUP/Reederei-Fusion konkreter: Hapag-Lloyd und CSAV zurren Anteile fest

Veröffentlicht am 23.01.2014, 10:44

HAMBURG/VALPARAISO (dpa-AFX) - Die erwartete Großfusion in der Schifffahrt wird wahrscheinlicher: Die deutsche Container-Reederei Hapag-Lloyd und ihre Konkurrentin CSAV aus Chile sind sich bei den Eckpunkten für ihren geplanten Zusammenschluss einig. Die Chilenen wollen ihr Container-Geschäft bei den Hamburgern einbringen, im Gegenzug soll CSAV größter Anteilseigner der vergrößerten Hapag-Lloyd werden. Auch einen Börsengang fassen die Beteiligten ins Auge. Auf diesem Wege soll die Reederei an frisches Geld kommen.

Ein Zusammengehen von Hapag-Lloyd und CSAV wäre die größte Fusion in der weltweiten Schifffahrtsbranche seit Jahren. Hapag-Lloyd würde zusammen mit CSAV von Platz sechs auf Rang vier der weltgrößten Reedereien vorrücken. Die Hamburger hatten Ende September 152 Containerschiffe in Betrieb, CSAV kam nach eigenen Angaben zuletzt auf 51 Containerfrachter.

Beide Unternehmen hatten ihre Fusionsabsichten Anfang Dezember bestätigt. Am Mittwochabend unterzeichneten sie eine entsprechende Absichtserklärung. Darin werden auch die künftigen Besitzverhältnisse an der Gesellschaft skizziert. Im nächsten Schritt wollen sich Hapag-Lloyd und CSAV gegenseitig einen gründlichen Einblick in ihre Finanzen ermöglichen.

Während Hapag-Lloyd zu den Details der Vereinbarung keine weiteren Angaben machen wollte, wurde CSAV konkreter. Demnach soll Hapag-Großaktionär Klaus-Michael Kühne zusammen mit der Stadt Hamburg und dem CSAV-Konzern 75,5 Prozent der Aktien des fusionierten Unternehmens kontrollieren. CSAV werde dabei mit 30 Prozent an Hapag größter Anteilseigner der vergrößerten Reederei. Allerdings wollen die drei Partner einen Aktionärspakt schließen.

Im Zuge zweiter Kapitalerhöhungen will Hapag-Lloyd insgesamt 740 Millionen Euro einsammeln. Im ersten Schritt sollen spätestens hundert Tage nach der Fusion 370 Millionen Euro fließen, den Großteil davon wollen die Chilenen zuschießen. Als zweiter Schritt ist ein Börsengang von Hapag-Lloyd geplant. Er soll spätestens ein Jahr nach dem Zusammenschluss stattfinden und weiteres Geld in die Kasse bringen.

Eine Börsennotierung könnte auch den Plänen des Reisekonzerns Tui zupass kommen. Dieser will sich seit Jahren von seiner inzwischen noch 22-prozentigen Hapag-Beteiligung trennen. Dazu hatte die Tui-Führung zuletzt immer wieder einen Börsengang für die Anteile als wahrscheinlichen Weg aufgezeigt. Bislang wartete der Reisekonzern noch darauf, dass sich die missliche Lage in der Schifffahrtsbranche aufhellt, um bei dem Anteilsverkauf einen höheren Preis zu erzielen.

Die Tui-Aktie startete am Donnerstag mit deutlichen Kursgewinnen in den Handel. In der ersten Handelsstunde legte sie um 1,75 Prozent auf 12,77 Euro zu und gehörte damit zu den stärksten Werten im MDax (ETR:MDAX).

Hapag-Lloyd und CSAV versprechen sich von dem Zusammenschluss der Reedereien jährliche Einsparungen von 300 Millionen US-Dollar (221 Mio Euro), wie aus der Mitteilung der Chilenen hervorgeht. Ob die Fusion wirklich zustande kommt, steht jedoch nicht fest. Im vergangenen Jahr war ein anvisierter Zusammenschluss von Hapag-Lloyd und ihrer zum Oetker-Konzern gehörenden Konkurrentin Hamburg-Süd gescheitert, weil sich beide Seiten nicht einig wurden./stw/nmu/stb

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