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ROUNDUP/Talsohle durchschritten: Europas Automarkt erholt sich langsam

Veröffentlicht am 19.11.2013, 12:35
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nach mehr als zwei Jahren im Krisenmodus atmen Europas Autobauer langsam auf: Erstmals seit September 2011 sind die Verkaufszahlen auf dem Heimatkontinent zwei Monate nacheinander gestiegen. Damit dürfte die Trendwende auf dem Krisenmarkt geschafft sein. Zwar war der vergangene Monat der zweitschlechteste Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen vor zehn Jahren - allerdings legten die Neuzulassungen EU-weit um 4,7 Prozent auf eine Million Autos zu, wie der Branchenverband Acea am Dienstag mitteilte. Schon im September war der Absatz gestiegen. Seit Januar liegt der Rückgang gegenüber 2012 mit 10 Millionen Autos aber noch bei 3,1 Prozent.

2014 könnte der Markt dann hingegen wieder zulegen - wenn auch auf nach wie vor niedrigem Niveau. Denn durch den dramatischen Nachfragerückgang sind die Verkaufszahlen derzeit so schwach wie vor etwa 20 Jahren. Die Folgen trafen die Autobauer hart: Um keine Kunden an die Konkurrenz zu verlieren, gingen sie mit Kampfpreisen in den Markt, die ihre Gewinne schmelzen ließen. Dazu mussten sie teuren Leerlauf in den Werken verkraften - die Folge waren ein massiver Jobabbau und Werksschließungen wie bei Peugeot oder Ford .

Nun bekommen die Konzerne die steigende Nachfrage langsam wieder zu spüren. Europas größter Autobauer Volkswagen hatte bereits Ende vergangener Woche erste Entwarnung für den Heimatkontinent gegeben. Zwar herrschten aus Sicht von Vertriebschef Christian Klingler weiter wirtschaftliche Unsicherheiten. 'Wir sehen jedoch erste Anzeichen einer Stabilisierung der Märkte in Frankreich, Spanien und auch Italien.'

Nach den Acea-Zahlen legte der Konzern im Oktober um 5,8 Prozent zu, liegt auf Jahressicht aber noch immer 2,6 Prozent im Minus. Dabei helfen derzeit vor allem die beiden Volumen-Marken Seat und Skoda, die mit neuen Modellen punkten können. Die beiden größten Gewinnbringer Audi und Volkswagen liegen dagegen auf Jahressicht noch im Minus.

Und ein Teil der branchenweiten Erholung ist durch Staatshilfen erkauft. So treibt in Seats Heimatland Spanien eine Abwrackprämie die Verkäufe nach oben. Im Sommer hatte die Regierung in Madrid diese Subventionen um eine weitere Runde verlängert. Konsequenz: Die Neuzulassungen legten im Oktober um mehr als ein Drittel zu. Seit Januar wurden immerhin ein Prozent mehr Autos verkauft als in den ersten zehn Monaten 2012.

Positiv hob Analyst Carlos da Silva vom Beratungsunternehmen IHS Automotive hervor, dass fast alle Märkte bessere Zahlen vorgelegt hätten. Denn bis auf Italien, wo die Zulassungen auch im Oktober um 5,6 Prozent nachgaben, legten die größten Einzelmärkte zu: Deutschland (+2,3%) und Frankreich (+2,6%) wuchsen aber deutlich langsamer als der Durchschnitt, während Großbritannien (+4,0%) den EU-Schnitt nur knapp verpasste.

Insgesamt zeige der Trend deswegen nach oben. 'Das Ende des Tunnels ist nah', sagte da Silva. Jetzt hofften die Hersteller, dass es hinter dem Ausgang nicht zu kurvig weitergehe. Denn trotz der aktuellen Erholung ist die Krise noch nicht endgültig ausgestanden. So hatte BMW -Chef Norbert Reithofer zuletzt betont, dass die Lage in Europa die Branche bei ungünstigem Verlauf noch über Jahre beschäftigen könnte.



Der weltgrößte Oberklasse-Hersteller konnte im Oktober nur minimal um 0,4 Prozent zulegen. Besser lief es für den Rivalen Daimler , dessen Absatz dank der neuen Kompaktmodelle und seiner überarbeiteten E-Klasse um 7,2 Prozent zulegte. Die Opel-Mutter General Motors legte wie ihre Rüsselsheimer Tochter um mehr als 6 Prozent zu.

Vor allem die Oberklassehersteller und Volkswagen können sich dank ihrer guten Geschäfte auf den beiden weltgrößten Automärkten China und USA aber weiterhin von der Europa-Flaute abkoppeln. Während die Vereinigten Staaten im Oktober um gut 10 Prozent zulegten, schoss der Absatz in China sogar um ein Drittel nach oben./mmb/nmu/fbr

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