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ROUNDUP/Trotz Flut und Hagel: Versicherer Talanx erwartet mehr Gewinn

Veröffentlicht am 14.08.2013, 12:21
HANNOVER (dpa-AFX) - Der Versicherungskonzern Talanx gleicht seine hohen Flut- und Hagelschäden mit Börsengewinnen aus. Im zweiten Quartal bescherte der Verkauf von Swiss-Life-Aktien dem Unternehmen einen überraschend hohen Gewinnsprung. Im Gesamtjahr erwartet Vorstandschef Herbert Haas 700 Millionen Euro Profit - fast 50 Millionen mehr als bislang. Die Anteilseigner können sich auf eine höhere Dividende einstellen. Geld ausgeben will der Versicherer, zu dem Marken wie HDI und Neue Leben gehören, für Übernahmen in Schwellenländern. Zunächst dürfte jedoch das jüngste Hagelgewitter in Deutschland weitere Millionen schlucken, wie Haas am Mittwoch in Hannover ankündigte.

Die Talanx-Aktie sprang am Morgen kurzzeitig um mehr als drei Prozent in die Höhe, lag zuletzt aber nur noch mit 0,70 Prozent im Plus bei 24,60 Euro und damit im Mittelfeld des MDax . Der Allianz-Konkurrent hatte im Oktober 2012 nach jahrelangen Ankündigungen den Sprung aufs Börsenparkett geschafft. Der Kurs der Aktie legte seitdem um rund 34 Prozent zu.

Unter dem Strich steigerte Talanx den Gewinn im zweiten Quartal um 39 Prozent auf 204 Millionen Euro und verdiente damit deutlich besser als von Analysten erwartet. Allerdings stammen alleine aus dem Verkauf von Swiss-Life-Aktien 74 Millionen Euro. Die Aktionäre können sich nun auf eine höhere Dividende freuen. Bei dem nun angepeilten Jahresgewinn sei eine höhere Ausschüttung drin als die 1,05 Euro je Aktie für 2012, sagte Haas.

Im zweiten Quartal kamen dem Konzern die Hochwasserschäden in Deutschland und einigen Nachbarländern teuer zu stehen. Insgesamt schlugen die Schäden mit insgesamt 232 Millionen Euro zu Buche - etwas weniger als zuvor in Aussicht gestellt. Darin enthalten ist die Schadensbelastung der Hannover Rück , an der Talanx mit gut der Hälfte beteiligt ist. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer schulterte alleine 137 Millionen Euro.

Trotz der Flutschäden reichten die Beitragseinnahmen aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich im zweiten Quartal auf 97,0 Prozent, 2,5 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor. Dennoch reizten Katastrophen das Großschaden-Budget des ersten Halbjahrs mehr als aus. Vor allem die Hochwasser-Ereignisse in Europa und Kanada sowie Zerstörungen durch Hagel und Sturm kosteten Talanx rund 419 Millionen Euro - 132 Millionen mehr als veranschlagt.

Die neue Gewinnprognose von 700 Millionen Euro stellte Haas unter den Vorbehalt, dass das verbliebene Großschadenbudget von 400 Millionen Euro im zweiten Halbjahr nicht überschritten wird. Mit dem Hagelgewitter vom Juli in Deutschland steht der erste Großschaden schon fest. Haas schätzt die Belastung alleine in der Erstversicherung auf knapp 50 Millionen Euro. Auch in der Rückversicherung werde die Belastung 'nicht unerheblich' ausfallen.

Für tausende beschädigte VW-Neuwagen in Wolfsburg, wo der Hagel besonders schlimm zugeschlagen hatte, muss Talanx laut Haas voraussichtlich mit einem mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag geradestehen. Den Löwenanteil der Schäden trügen andere Versicherer, sagte er.

Zu schaffen machen dem Konzern weiter die niedrigen Zinsen. 'Ein sukzessiver Anstieg des Niveaus käme uns sehr gelegen', sagte Finanzvorstand Immo Querner. Im zweiten Quartal konnte Talanx frei werdende Gelder im Schnitt nur noch zu einer Rendite von 2,6 Prozent anlegen. Dank höher verzinster älterer Papiere im Bestand sollen die Kapitalanlagen in diesem Jahr gut 3,5 Prozent Rendite abwerfen.

Unterdessen will Talanx weiter zukaufen. Der Vorstand hat dazu vor allem Länder wie Brasilien, Mexiko und die Türkei auf den Zettel. Konkrete Projekte lägen derzeit aber nicht auf dem Tisch, betonte Haas. Im vergangenen Jahr hatte Talanx mit zwei Übernahmen in Polen sein Osteuropa-Geschäft deutlich ausgebaut. Die neuen Töchter Warta und TU Europa trugen nun auch deutlich zum Gewinnwachstum bei./stw/zb/fbr

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