BREMERHAVEN (dpa-AFX) - Trotz der Anlaufschwierigkeiten im JadeWeserPort soll eine Erweiterung von Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen geprüft werden. Eine zwei Millionen Euro teure Machbarkeitsstudie soll die technische und wirtschaftliche Realisierung eines zweiten Containerhafens an der Jade aufzeigen. Das Ergebnis der Studie soll nach einer EU-weiten Ausschreibung 2015 vorliegen, teilte die landeseigene JadeWeserPort Logistics Zone als Auftraggeber am Freitag mit.
Wegen der internationalen Krise in der Schifffahrt kommt der Hafen seit der Eröffnung vor einem halben Jahr nicht in Schwung und fertigt nur zwei Schiffe pro Woche ab. Der Betreiber Eurogate rechnet dennoch mit dem Erfolg. Die Zahl der großen Containerschiffe wachse weltweit, sagte Eurogate-Vorstandschef Emanuel Schiffer, am Freitag auf dem Europäischen Hafentag in Bremerhaven. Bis Ende 2014 werde im Fernost-Europaverkehr kein Schiff mehr unter 13.000 Standardcontainer fahren. Diese Schiffe erreichten bis zu 15 Meter Tiefgang und könnten etwa Hamburg damit nicht ansteuern. 'Dann können wir alle froh sein, dass wir Wilhelmshaven haben', sagte Schiffer.
Es sei richtig gewesen, mit Wilhelmshaven einen Standort zu schaffen, der die nautischen Probleme der Nachbarhäfen nicht habe. Der JadeWeserPort sei kein Konkurrenzhafen zu Hamburg und Bremen, sondern eine Ergänzung. 'Alle drei Standorte haben ihre Stärken', sagte Schiffer.
Der Direktor des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik der Hochschule Bremen, Burkhard Lemper, räumte ein, der JadeWeserPort sei aus Marktsicht nicht zum idealen Zeitpunkt an den Start gegangen. Zurzeit bestünden wegen der weltweiten Finanzkrise Überkapazitäten in den Häfen an der Nordsee. 'Es gibt dadurch einen starken Wettbewerbsdruck zwischen den Häfen', betonte Lemper.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) kündigte gegenüber dem Bremer 'Weser-Kurier' an, das Land wolle den Hafen künftig selbst vermarkten und gezielt Kontakt zu Logistikern in ganz Deutschland suchen. 'Es gibt konkrete Kontakte zu einem Unternehmen im näheren Umkreis, der jährlich 7.600 Container umschlägt, aber bislang keine Möglichkeit gesehen hat, dies über Wilhelmshaven zu tun', sagte Lies. Gleichzeitig müsse man auch dringend mit Nordrhein-Westfalen ins Geschäft kommen. In Gesprächen mit dem Betreiber gehe es zudem darum, drohende Gerichtsprozesse um Hafenentgelte und Vertragsstrafen wegen zu geringer Umschlagsmengen zu verhindern.
Die Machbarkeitsstudie sei ein positives Signal, dass es am Hafen weitergehe, betonte der Chef der Realisierungsgesellschaft in Wilhelmshaven, Axel Kluth. 'Wir brauchen noch etwas Geduld.' Ausgeschrieben seien neun Lose, in denen etwa technische Fragen zur Sandgewinnung, Kajenkonstruktion und Straßen- sowie Schienenanbindung untersucht werden sollten. Weitere Schwerpunkte seien eine Bedarfsanalyse und Umweltfragen. Aussagen zum Zeitplan für einen Bau seien jedoch erst nach einer politischen Entscheidung möglich.
Mit dem Europäischen Hafentag geht am Freitag das 24. Internationale Wirtschafts- und Transportforum zu Ende. Seit Mittwoch diskutierten rund 400 Fachleute und Studenten auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für angewandte Wissenschaften (DGAW) über die Herausforderungen der Industrie und des Handels in Zeiten der europäischen Finanzkrise./jbi/woe/DP/stw
Wegen der internationalen Krise in der Schifffahrt kommt der Hafen seit der Eröffnung vor einem halben Jahr nicht in Schwung und fertigt nur zwei Schiffe pro Woche ab. Der Betreiber Eurogate rechnet dennoch mit dem Erfolg. Die Zahl der großen Containerschiffe wachse weltweit, sagte Eurogate-Vorstandschef Emanuel Schiffer, am Freitag auf dem Europäischen Hafentag in Bremerhaven. Bis Ende 2014 werde im Fernost-Europaverkehr kein Schiff mehr unter 13.000 Standardcontainer fahren. Diese Schiffe erreichten bis zu 15 Meter Tiefgang und könnten etwa Hamburg damit nicht ansteuern. 'Dann können wir alle froh sein, dass wir Wilhelmshaven haben', sagte Schiffer.
Es sei richtig gewesen, mit Wilhelmshaven einen Standort zu schaffen, der die nautischen Probleme der Nachbarhäfen nicht habe. Der JadeWeserPort sei kein Konkurrenzhafen zu Hamburg und Bremen, sondern eine Ergänzung. 'Alle drei Standorte haben ihre Stärken', sagte Schiffer.
Der Direktor des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik der Hochschule Bremen, Burkhard Lemper, räumte ein, der JadeWeserPort sei aus Marktsicht nicht zum idealen Zeitpunkt an den Start gegangen. Zurzeit bestünden wegen der weltweiten Finanzkrise Überkapazitäten in den Häfen an der Nordsee. 'Es gibt dadurch einen starken Wettbewerbsdruck zwischen den Häfen', betonte Lemper.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) kündigte gegenüber dem Bremer 'Weser-Kurier' an, das Land wolle den Hafen künftig selbst vermarkten und gezielt Kontakt zu Logistikern in ganz Deutschland suchen. 'Es gibt konkrete Kontakte zu einem Unternehmen im näheren Umkreis, der jährlich 7.600 Container umschlägt, aber bislang keine Möglichkeit gesehen hat, dies über Wilhelmshaven zu tun', sagte Lies. Gleichzeitig müsse man auch dringend mit Nordrhein-Westfalen ins Geschäft kommen. In Gesprächen mit dem Betreiber gehe es zudem darum, drohende Gerichtsprozesse um Hafenentgelte und Vertragsstrafen wegen zu geringer Umschlagsmengen zu verhindern.
Die Machbarkeitsstudie sei ein positives Signal, dass es am Hafen weitergehe, betonte der Chef der Realisierungsgesellschaft in Wilhelmshaven, Axel Kluth. 'Wir brauchen noch etwas Geduld.' Ausgeschrieben seien neun Lose, in denen etwa technische Fragen zur Sandgewinnung, Kajenkonstruktion und Straßen- sowie Schienenanbindung untersucht werden sollten. Weitere Schwerpunkte seien eine Bedarfsanalyse und Umweltfragen. Aussagen zum Zeitplan für einen Bau seien jedoch erst nach einer politischen Entscheidung möglich.
Mit dem Europäischen Hafentag geht am Freitag das 24. Internationale Wirtschafts- und Transportforum zu Ende. Seit Mittwoch diskutierten rund 400 Fachleute und Studenten auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für angewandte Wissenschaften (DGAW) über die Herausforderungen der Industrie und des Handels in Zeiten der europäischen Finanzkrise./jbi/woe/DP/stw