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ROUNDUP/Trotz Schreckensquartal: Lufthansa startet mit besseren Zahlen ins Jahr

Veröffentlicht am 05.05.2015, 09:53
Aktualisiert 05.05.2015, 11:54
© Reuters.  ROUNDUP/Trotz Schreckensquartal: Lufthansa startet mit besseren Zahlen ins Jahr
LHAG
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa (XETRA:LHAG) hat ihr Schreckensquartal zum Jahresstart mit deutlich verbesserten Ergebnissen überstanden. Trotz des Absturzes der Germanwings-Maschine und sechs Tagen Pilotenstreik verringerte sich der saisontypische Verlust im laufenden Geschäft im Jahresvergleich um fast ein Drittel. Billiges Kerosin half Europas größter Fluggesellschaft, die Belastungen durch die Flugausfälle zu verkraften. Unter dem Strich stand wegen eines Finanzgeschäfts sogar ein Gewinn von 425 Millionen Euro. Allerdings machen die Niedrigzinsen dem Dax-Konzern (XETRA:LHAG) bei den Betriebsrenten zu schaffen.

Die Lufthansa-Aktie reagierte am Morgen verhalten auf die Nachrichten. Zuletzt lag das Papier wie der Dax leicht im Minus.

Um Sonderfaktoren bereinigt, schrumpfte der saisontypische Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 30 Prozent auf 167 Millionen Euro, wie die Lufthansa am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Die Pilotenstreiks bei Lufthansa, Lufthansa Cargo und der Billigtochter Germanwings belasteten das Ergebnis mit 42 Millionen Euro. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte 2015 zuerst zu einem zweitägigen und dann zu einem viertägigen Ausstand aufgerufen.

Der Umsatz legte - getrieben vom starken Dollar - um acht Prozent auf 6,97 Milliarden Euro zu. Die Treibstoffkosten gingen hingegen um 14 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück.

Dass der Konzern unter dem Strich schwarze Zahlen schrieb, lag an einer Umtauschanleihe, deren Gläubiger die Lufthansa vorzeitig mit Aktien der US-Fluglinie JetBlue auszahlte. Das Geschäft trieb das Finanzergebnis des Konzerns im ersten Quartal den Angaben zufolge um 503 Millionen Euro nach oben. Ein Jahr zuvor hatte die Lufthansa unter dem Strich noch einen Verlust von 252 Millionen Euro geschrieben.

Der Absturz der Germanwings-Maschine Ende März mit 150 Toten, den der Copilot nach derzeitigem Ermittlungsstand bewusst herbeigeführt hatte, hat etwas Ruhe in den Dauerkonflikt zwischen der Lufthansa und ihren Piloten gebracht. Bei der Hauptversammlung Ende April bot Vorstandschef Carsten Spohr der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit eine Gesamtschlichtung zu allen offenen Tariffragen an. Dabei geht es vor allem um die Betriebsrenten und die Übergangsversorgung vor dem Renteneintritt.

Dennoch ist ein Ende der Streikbelastungen nach den ersten drei Monaten noch nicht erreicht. Dem Vorstand zufolge dürften Buchungsausfälle als Folge des letzten Streiks das Ergebnis des zweiten Jahresviertels mit weiteren 58 Millionen Euro belasten. Damit summieren sich die Streiklasten in diesem Jahr bereits auf 100 Millionen Euro. Im gesamten Jahr 2014 hatten die Ausstände der Piloten den Konzern mit 222 Millionen Euro belastet.

Im Gesamtjahr will die Lufthansa-Führung das bereinigte Ebit weiterhin von 1,2 Milliarden auf mehr als 1,5 Milliarden Euro steigern. Belastungen durch Streiks rechnet das Management dabei heraus. Vom billigen Kerosin erwartet Finanzchefin Simone Menne inzwischen weniger Rückenwind als zuletzt. Die Treibstoffkosten dürften von 6,8 Milliarden Euro im Vorjahr nur noch auf 6,2 Milliarden Euro sinken, schätzt die Managerin. Im März war sie noch von 6,0 Milliarden Euro ausgegangen.

Im ersten Quartal konnten derweil alle Geschäftsfelder ihre Ergebnisse verbessern. Die Schweizer Konzerntochter Swiss, Lufthansa Cargo und die Wartungssparte Lufthansa Technik bauten ihre operativen Gewinne sogar aus. Die größte Sparte - das Passagiergeschäft unter den Marken Lufthansa und Germanwings - verringerte den bereinigten Ebit-Verlust trotz der erhöhten Streikbelastungen um neun Prozent auf 234 Millionen Euro.

Die Betriebsrenten machen der Lufthansa allerdings zunehmend Sorgen. Wegen der weiter gesunkenen Zinsen erhöhten sich die Pensionslasten im ersten Quartal den Angaben zufolge um 3,4 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote des Konzerns sank daher seit dem Jahreswechsel von 13,2 Prozent auf 7,5 Prozent Ende März.

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