Ölaktien wie die von Royal Dutch Shell (DE:RDSa) (WKN: A0ER6S) konnten zuletzt von den starken Notierungen von Brent und WTI profitieren. Das Barrel Brent kletterte zwischenzeitlich sogar auf bis zu 70 US-Dollar je Fass. Damit schienen einige Sorgen wie weggeblasen.
Es gibt natürlich fundamentale Gründe, die die Notierungen von Öl derzeit stützen. Insbesondere, dass die OPEC+ in Teilen gegen die Erwartungshaltung die Preisniveaus stützt, ist ein positiver Faktor gewesen. Kurz- und mittelfristig gibt es dadurch etwas operative Zeit zum Durchatmen.
Jetzt jedoch hat möglicherweise die Internationale Energieagentur IEA die Rallye vorzeitig enden lassen. Wobei es eine brisante Einschätzung ist. Lass uns möglicherweise einmal schauen, ob die IEA einfach nur zur Spaßbremse wird. Oder ob die Sorgen berechtigt sind.
IEA: Es gibt weiterhin ein hohes Angebot Zuletzt hat es einige Analysten gegeben, die sogar von einem Superzyklus im Ölmarkt gesprochen haben. Wie gesagt: Das Angebot ist künstlich reduziert, die Nachfrage könnte sich erholen. Das hat in Teilen zu Euphorie geführt. Möglicherweise nicht ganz berechtigt.
Zumindest sieht die IEA die Möglichkeit, dass auch ein Überangebot weiterhin die Folge sein könnte. Bloß eine Spaßbremse? Mitnichten. Auch Foolishe Investoren werden mit Sicherheit gewürdigt haben, dass die aktuelle Situation künstlich ist. Sowie, dass es mit der US-Schieferölproduktion und inneren Meinungsverschiedenheiten bei der OPEC+ potenzielle Risiken für den Ölmarkt gibt. Das ist es jetzt vermutlich, was die IEA in ihrem aktualisierten Ausblick einfach gewürdigt haben möchte.
Trotzdem bleibt das Preisniveau auch mit Blick auf die Notierungen jenseits der Marke von 60 US-Dollar je Fass weiterhin relativ stabil. Der Markt ist entsprechend noch immer in einer guten Verfassung. Bloß, dass die IEA jetzt augenscheinlich zu etwas mehr Maß und Mitte aufruft. Von einer Funktion als Spaßbremse kann daher keine Rede sein. Allerdings könnte diese Einschätzung dennoch wichtig für Aktien wie die von Royal Dutch Shell oder auch anderen Vertretern sein.
Was bedeutet das für Royal Dutch Shell & Co.? Keine Frage: Die IEA ist auch mit ihrer Einschätzung vergleichsweise vorsichtig. Die Internationale Energieagentur spricht ebenfalls lediglich von Möglichkeiten. So, wie natürlich auch die Analysten, die zuletzt euphorisch gewesen sind.
Die Preise von Brent und WTI und die Lage im Ölmarkt ist jedoch weiterhin von Faktoren wie der OPEC+, dem Angebot und der Nachfrage abhängig. Das ist wiederum auch für Royal Dutch Shell von entscheidender Bedeutung. Foolishe Investoren sollten das nicht vergessen.
Die Korrektur, die die IEA jetzt womöglich ausgelöst hat, ist nach der Rallye möglicherweise auch alles andere als verkehrt. Trotzdem sollten Investoren auf der Suche nach günstigen Value-Aktien im Ölmarkt auch die Risiken würdigen. Die IEA ist hier jetzt ein gewichtiger Akteur, der die Euphorie womöglich etwas ausbremst. Vielleicht zu Recht.
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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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