WIESBADEN (dpa-AFX) - Europas größter Gabelstapler-Hersteller Kion rumpelt an die Börse. Die Wiesbadener mussten an das untere Ende der anvisierten Spanne von 24 bis 30 Euro gehen, um die Papiere loszuwerden. Für 24 Euro das Stück werden bis zu 19,8 Millionen Aktien bei neuen Investoren platziert, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Zudem erhöht der chinesische Großaktionär Weichai Power seinen Anteil auf 30 Prozent. Insgesamt kommen 732,5 Millionen Euro in die Kion-Kasse. Die frühere Linde -Tochter will mit dem Geld vor allem Schulden abbauen. Die Kion-Aktie soll erstmals am Freitag gehandelt werden.
Die bisherigen Hauptaktionäre um die US-Investmentbank Goldman Sachs und den Finanzinvestor KKR wollen den Börsengang dazu nutzen, um bis zu 2,58 Millionen Aktien zu verkaufen. Damit werde eine mögliche Mehrzuteilung (Greenshoe) seitens der Investmentbanken bedient. Um das Eigenkapital der Kion AG zu stärken, wandeln sie zudem ein Darlehen in Aktien um. Goldman Sachs und KKR halten mit dem Management weiter mindestens 50 Prozent der Aktien. Bisher hielten die beiden Investoren jeweils 37,5 Prozent.
Die Finanzinvestoren hatten Kion 2006 für rund vier Milliarden Euro von Linde übernommen. Das Unternehmen ist heute nach Toyota weltweit die Nummer zwei bei Flurförderzeugen. Trotz des niedrigen Preises zeigte sich Kion-Chef Gordon Riske zufrieden. Der Börsengang sei in einem schwierigen Marktumfeld auf großes Interesse bei Investoren gestoßen, sagte er.
Seit der Ankündigung des US-Notenbankchefs Ben Bernanke in der vergangenen Woche, dass die Fed unter bestimmten Umständen aus der laxen Geldpolitik aussteigen will, herrscht an den Aktienmärkten hohe Nervosität. Zudem belasteten Sorgen um die Stabilität des chinesischen Finanzsystems die letzte Phase der Kion-Platzierung.
Mit dem Börsengang sollen die Netto-Finanzverbindlichkeiten, die Ende März bei 1,8 Milliarden Euro lagen, gesenkt werden, hatte Finanzvorstand Thomas Toepfer vor kurzem gesagt. 'Das gibt uns dann auch deutlich größere Handlungsspielräume für Investitionen in unsere Expansionsstrategie.' Kion will nach seinen Worten in den Wachstumsmärkten China, Südamerika und Osteuropa vor allem in die Vertriebs- und Servicestrukturen investieren. 'Neue Produktionsstandorte sind derzeit nicht geplant.'
Trotz der Auslandsexpansion will der Gabelstaplerhersteller aber seinen Heimatmarkt nicht vernachlässigen: 'Wir sind in Deutschland in den letzten beiden Jahren gewachsen und wollen das auch fortsetzen', so Toepfer. 'Wir investieren sehr aktiv in Produkte und Standorte in Deutschland.' Auch das Hauptquartier soll in der hessischen Landeshauptstadt bleiben: 'Wir fühlen uns in Wiesbaden sehr wohl und haben auch vor, mit unsere Zentrale in Wiesbaden zu bleiben.'/zb/he
Die bisherigen Hauptaktionäre um die US-Investmentbank Goldman Sachs
Die Finanzinvestoren hatten Kion 2006 für rund vier Milliarden Euro von Linde übernommen. Das Unternehmen ist heute nach Toyota
Seit der Ankündigung des US-Notenbankchefs Ben Bernanke in der vergangenen Woche, dass die Fed unter bestimmten Umständen aus der laxen Geldpolitik aussteigen will, herrscht an den Aktienmärkten hohe Nervosität. Zudem belasteten Sorgen um die Stabilität des chinesischen Finanzsystems die letzte Phase der Kion-Platzierung.
Mit dem Börsengang sollen die Netto-Finanzverbindlichkeiten, die Ende März bei 1,8 Milliarden Euro lagen, gesenkt werden, hatte Finanzvorstand Thomas Toepfer vor kurzem gesagt. 'Das gibt uns dann auch deutlich größere Handlungsspielräume für Investitionen in unsere Expansionsstrategie.' Kion will nach seinen Worten in den Wachstumsmärkten China, Südamerika und Osteuropa vor allem in die Vertriebs- und Servicestrukturen investieren. 'Neue Produktionsstandorte sind derzeit nicht geplant.'
Trotz der Auslandsexpansion will der Gabelstaplerhersteller aber seinen Heimatmarkt nicht vernachlässigen: 'Wir sind in Deutschland in den letzten beiden Jahren gewachsen und wollen das auch fortsetzen', so Toepfer. 'Wir investieren sehr aktiv in Produkte und Standorte in Deutschland.' Auch das Hauptquartier soll in der hessischen Landeshauptstadt bleiben: 'Wir fühlen uns in Wiesbaden sehr wohl und haben auch vor, mit unsere Zentrale in Wiesbaden zu bleiben.'/zb/he