NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Kursfeuerwerk sind die US-Standardwerte am Freitag mit merklich gedrosseltem Tempo in den Handelstag gestartet. Nachdem am Vortag die Ankündigung eines unbegrenzten Anleihekaufprogramms von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB) die Aktienmärkte weltweit in Euphorie versetzt hatte, sorgte nun am Freitag der vor Börseneröffnung präsentierte, eher durchwachsene US-Arbeitsmarktbericht für einen Dämpfer.
Der Dow Jones legte um 0,05 Prozent auf 13.298,59 Punkte zu. Von seinem Jahreshoch bei 13.338,66 Punkten ist er damit nur noch etwa 40 Punkte entfernt. Der breiter gefasste S&P 500-Index stieg um 0,31 Prozent auf 1.436,63 Punkte und steht damit so hoch wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Zudem hatte die schweizerische Bank Credit Suisse das Jahresendziel für das Kursbarometer von 1.425 auf 1.500 Punkte angehoben. An der Nasdaq rückte der Composite Index um 0,08 Prozent auf 3.138,17 Punkte vor. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sank hingegen um 0,13 Prozent auf 2.825,90 Punkte. Die beiden Technologieindizes hatten am Donnerstag den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht.
Der US-Arbeitsmarktbericht gilt als einer der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für die Vereinigten Staaten. Zwar war die Arbeitslosenquote in den USA unerwartet von 8,3 Prozent im Vormonat auf 8,1 Prozent im August gesunken, doch war die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft mit plus 96.000 Stellen merklich weniger gestiegen als erwartet. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 130.000 Stellen gerechnet. Am Vortag hatten die Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP noch für eine positive Überraschung gesorgt.
Der US-Arbeitsmarktbericht wird insbesondere deshalb so genau unter die Lupe genommen, weil er einen Hinweis auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed liefern könnte. 'Der US-Wirtschaft geht es eigentlich ganz gut, obwohl noch immer zu wenig Jobs geschaffen werden', sagte ein Beobachter. 'Wir warten nun alle auf Signale von der Fiskalpolitik.' Letztendlich geht es um die Frage, wie die obersten Währungshüter der USA auf den jüngsten Schritt der EZB und die aktuelle Entwicklung der Konjunktur in den Vereinigten Staaten reagieren werden. Die Märkte spekulieren seit Wochen auf ein drittes Anleihekaufprogramm (QE3).
Schlusslicht im Dow waren die Titel von Kraft Foods , die um 4,88 Prozent auf 40,26 US-Dollar fielen. Der Lebensmittelkonzern will die künftigen Aktionäre seines Nordamerikageschäfts mit einer hohen Dividende verwöhnen. Kraft Foods Group, das Anfang Oktober vom Konzern abgespalten wird, will etwas mehr als drei Viertel seines Gewinns an die Anteilseigner weitergeben, wie die Konzernmutter mitteilte. Kraft Foods geht davon aus, in den kommenden Jahren in Nordamerika mindestens so stark zu wachsen wie der Gesamtmarkt. Da das Produktangebot derzeit zurecht gestutzt werde, sei 2013 allenfalls ein Plus im Rahmen in der Höhe des Branchenwachstums zu erwarten.
Zweitschwächster Wert waren die Papiere von Intel , die um 3,13 Prozent fielen. Der weltgrößte Chip-Hersteller hatte kurz vor dem Handelsstart in New York seine Prognosen für den Umsatz und die Bruttomarge im laufenden Jahr zurückgezogen. Eine schwächelnde PC-Nachfrage verhagelt dem Unternehmen das Geschäft.
Die Anteile am Prozessorhersteller Audience brachen um fast 68 Prozent ein. Das Unternehmen hatte vor Börsenbeginn mit der Nachricht für Aufregung gesorgt, dass der iPhone-Hersteller Apple wohl bei der neuesten Version seines Kassenschlagers nicht mehr Audience-Chips verwenden werde. Die Apple-Titel rückten um 0,54 Prozent vor.
Im Dow indes zählten Finanzwerte wie etwa Bank of America oder JPMorgan mit Gewinnen von bis zu 3,83 Prozent zu den Favoriten. Börsianer sagten, die Ankündigung der EZB, Anleihen kaufen zu wollen, habe für Entspannung gesorgt und die Risikoaversion für Finanztitel gemildert./la/he
Der Dow Jones
Der US-Arbeitsmarktbericht gilt als einer der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren für die Vereinigten Staaten. Zwar war die Arbeitslosenquote in den USA unerwartet von 8,3 Prozent im Vormonat auf 8,1 Prozent im August gesunken, doch war die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft mit plus 96.000 Stellen merklich weniger gestiegen als erwartet. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs um 130.000 Stellen gerechnet. Am Vortag hatten die Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP noch für eine positive Überraschung gesorgt.
Der US-Arbeitsmarktbericht wird insbesondere deshalb so genau unter die Lupe genommen, weil er einen Hinweis auf das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed liefern könnte. 'Der US-Wirtschaft geht es eigentlich ganz gut, obwohl noch immer zu wenig Jobs geschaffen werden', sagte ein Beobachter. 'Wir warten nun alle auf Signale von der Fiskalpolitik.' Letztendlich geht es um die Frage, wie die obersten Währungshüter der USA auf den jüngsten Schritt der EZB und die aktuelle Entwicklung der Konjunktur in den Vereinigten Staaten reagieren werden. Die Märkte spekulieren seit Wochen auf ein drittes Anleihekaufprogramm (QE3).
Schlusslicht im Dow waren die Titel von Kraft Foods
Zweitschwächster Wert waren die Papiere von Intel
Die Anteile am Prozessorhersteller Audience
Im Dow indes zählten Finanzwerte wie etwa Bank of America