DÜSSELDORF/HAMBURG (dpa-AFX) - Dem WestLB-Nachfolger Portigon droht einem Pressebericht zufolge ein Fehlstart. Der erst vor wenigen Monaten gegründeten Gesellschaft bleibe der erhoffte Zuschlag für zwei lukrative Serviceaufträge verwehrt, schreibt die 'Financial Times Deutschland' (Freitag). Damit stünden die Düsseldorfer zunächst ohne nennenswertes Drittgeschäft da.
Bei den beiden Aufträgen ging es um Ausschreibungen der FMS Wertmanagement, der Bad Bank der Hypo Real Estate. Den Informationen zufolge dürfte der Zuschlag für die IT-Dienstleistungen statt bei Portigon beim US-Technologiekonzern IBM landen. Die andere 'Operations' genannte Ausschreibung soll laut Zeitung erst einmal zurückgezogen werden. Die Gründe dafür seien unklar.
Ein Sprecher der FMS Wertmanagement bestätigt dem Blatt lediglich, dass eine Entscheidung gefallen sei. Wie das Ergebnis laute, wollte er nicht sagen, weil den Bietern das Ergebnis erst noch per Post zugehen müsse.
In der Politik hatten viele auf einen Zuschlag für Portigon gehofft. So hätte die Bad Bank der HRE personell dünn aufgestellt bleiben können, während die noch mehreren Tausend Beschäftigten bei Portigon neue Aufgaben bekommen hätten. Die Ausschreibung verlief allerdings nach dem transparenten europäischen Verfahren, bei dem ein politischer Einfluss praktisch unmöglich ist. IBM soll ein aggressives Angebot vorgelegt haben.
Die Abwicklungskosten für die WestLB gehen in die Milliarden Euro. Im Ende August vorgelegten Halbjahresbericht kündigte die Düsseldorfer Landesbank an, dass Portigon in diesem und im kommenden Jahr mit einem Verlust eines dreistelligen Millionenbetrags rechnet. Insgesamt erwartet Nordrhein-Westfalen vor allem wegen des teuren Mitarbeiterabbaus über die nächsten Jahre Kosten von 4 bis 5 Milliarden Euro./enl/stw/fbr
Bei den beiden Aufträgen ging es um Ausschreibungen der FMS Wertmanagement, der Bad Bank der Hypo Real Estate. Den Informationen zufolge dürfte der Zuschlag für die IT-Dienstleistungen statt bei Portigon beim US-Technologiekonzern IBM
Ein Sprecher der FMS Wertmanagement bestätigt dem Blatt lediglich, dass eine Entscheidung gefallen sei. Wie das Ergebnis laute, wollte er nicht sagen, weil den Bietern das Ergebnis erst noch per Post zugehen müsse.
In der Politik hatten viele auf einen Zuschlag für Portigon gehofft. So hätte die Bad Bank der HRE personell dünn aufgestellt bleiben können, während die noch mehreren Tausend Beschäftigten bei Portigon neue Aufgaben bekommen hätten. Die Ausschreibung verlief allerdings nach dem transparenten europäischen Verfahren, bei dem ein politischer Einfluss praktisch unmöglich ist. IBM soll ein aggressives Angebot vorgelegt haben.
Die Abwicklungskosten für die WestLB gehen in die Milliarden Euro. Im Ende August vorgelegten Halbjahresbericht kündigte die Düsseldorfer Landesbank an, dass Portigon in diesem und im kommenden Jahr mit einem Verlust eines dreistelligen Millionenbetrags rechnet. Insgesamt erwartet Nordrhein-Westfalen vor allem wegen des teuren Mitarbeiterabbaus über die nächsten Jahre Kosten von 4 bis 5 Milliarden Euro./enl/stw/fbr