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Aktien Europa: Deutliche Verluste - Sorge über Regierungsbildung in Griechenland

Veröffentlicht am 08.05.2012, 12:37
Aktualisiert 08.05.2012, 13:16
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben nach dem starken Wochenbeginn am Dienstag deutliche Verluste erlitten. Marktexperten verwiesen auf die vortags gescheiterten Versuche in Griechenland, nach den Parlamentswahlen eine Regierung zu bilden. Damit rückten die politischen Risiken in der Eurozone wieder in den Fokus der Anleger. Auch aus Übersee kamen keine positiven Impulse: Während die asiatischen Aktienmärkte sich nur teilweise von den Verlusten vom Montag erholen konnten, deuten die Futures auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial auf einen schwächeren Handelsstart an der Wall Street hin.

Der EuroStoxx 50 weitete seine Anfangsverluste aus und stand gegen Mittag 1,29 Prozent tiefer bei 2.253,53 Punkten. Für den Cac 40 in Paris ging es um 1,97 Prozent auf 3.150,94 Punkte nach unten. In London, wo die Börse am Montag wegen eines Feiertags geschlossen geblieben war, sank der FTSE 100 um vergleichsweise moderate 0,24 Prozent auf 5.641,66 Punkte.

Branchenseitig hatten die Telekommunikationstitel dank positiver Branchennachrichten die Nase vorn: Im Stoxx Europe 600 legte der entsprechende Subindex als einer der wenigen Gewinner um 1,40 Prozent zu. Die Aktien des niederländischen Mobilfunkunternehmens KPN profitierten mit einem Kurssprung von 19,75 Prozent auf 7,760 Euro davon, dass der vom mexikanischen Milliardär Carlos Slim kontrollierte Telekomkonzern America Movil seine Beteiligung von knapp fünf auf 28 Prozent ausbauen will und acht Euro je Aktie bietet.

Ansonsten dominierten Nachrichten vom Londoner Börsenplatz das Nachrichtengeschehen. Die Aktien von HSBC Holdings stemmten sich nach Zahlen mit plus 1,08 Prozent ebenfalls gegen den Markt. Die britische Großbank startete zwar wie viele Konkurrenten mit einem Gewinnrückgang ins Jahr, wofür vor allem ein Bilanzierungseffekt durch die Neubewertung der eigenen Verbindlichkeiten verantwortlich war. Operativ lief das Geschäft aber besser als im Vorjahr und übertraf auch die Analystenerwartungen. Ein Börsianer schrieb, der um die Bilanzierungseffekte bereinigte Vorsteuergewinn habe 13 Prozent über den Konsensschätzungen gelegen. Zudem habe der Umsatz seine Schätzungen um fünf Prozent übertroffen.

Die Titel von Tui Travel verloren nach Zahlen 1,37 Prozent. Der Reisekonzern rutschte im ersten Geschäftshalbjahr etwas tiefer in die Verlustzone. Vorstandschef Peter Long zeigte sich dennoch zufrieden. Urlaubsreisen für den Sommer verkauften sich inzwischen besser, in Deutschland und Skandinavien zählt Tui Travel mehr Buchungen als vor einem Jahr. In Frankreich läuft das Geschäft hingegen weiter schlecht. Für die Aktien des angeschlagenen Konkurrenten Thomas Cook ging es dank eines Zahlungsaufschubs um mehr als sieben Prozent hoch. Börsianer verwiesen auf eine Mitteilung des angeschlagenen Reiseveranstalters, der in seinem Kampf ums Überleben mehr Zeit von seinen Geldgebern bekommt. Der Konzern einigte sich demnach mit den Banken auf ein neues Kreditpaket./gl/rum

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