München (Reuters) - Die Eigentümerfamilie des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler will sich mit einer Umwandlung von Aktien mehr finanziellen Spielraum verschaffen.
Wie aus der am Montag veröffentlichten Einladung zur Hauptversammlung am 20. April hervorgeht, sollen 166 Millionen Stammaktien - das sind 25 Prozent des gesamten Grundkapitals - in Vorzugsaktien umgewandelt werden. "Das ist ein reiner Vorratsbeschluss, um in der Lage zu sein, schnell reagieren zu können", erklärte Vorstandschef Klaus Rosenfeld. Denkbar könnten unter anderem ein Aktientausch oder ein Aktienverkauf sein. Keines davon sei aber im Moment geplant.
Analyst Marc-Rene Tonn von M.M. Warburg hatte zuvor darauf hingewiesen, dass es die Maßnahme den Eignern ermögliche, weitere Anteile an der Gesellschaft zu verkaufen, ohne dabei ihr Stimmrecht infrage zu stellen. Bislang ist das Grundkapital der Schaeffler AG eingeteilt in 75 Prozent Stammaktien, die der Familie Schaeffler gehören, und 25 Prozent stimmrechtslose Vorzugsaktien in externem Besitz.
Schaeffler zufolge ist mit dem Schritt keine Kapitalerhöhung verbunden. Die Familienholding habe sich verpflichtet, die neu zu schaffenden Vorzugsaktien bis zum 30. April 2019 nicht zu veräußern. Für die Umwandlung benötigt Schaeffler die Zustimmung der Vorzugsaktionäre. Schaeffler zufolge besteht das Grundkapital nach der Umwandlung aus 332 Millionen Vorzugsaktien und 334 Millionen Stammaktien. Für 2017 will der Konzern die Dividende auf 55 Cent je Vorzugsaktie aufstocken.