Frankfurt, 26. Aug (Reuters) - Hans-Dieter Brenner wirbt kurz vor seinem Rückzug als Helaba HLHTG.UL -Chef für eine Fusion der Landesbank mit dem Sparkassen-Fondsanbieter Deka DSUGUD.UL . "Vom Geschäftsmodell gibt es da sicherlich gemeinsame Richtungen", sagte der 63-Jährige am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Frankfurt. Beide Institute hätten das Ziel, Sparkassen-Kunden für sich zu gewinnen, etwa im Fondsgeschäft oder in der Vermögensverwaltung. Zudem seien Deka und Helaba ganz beziehungsweise mehrheitlich im Besitz der Sparkassen. Aus Brenners Sicht würde es deshalb Sinn machen, dass sich die Eigentümer der beiden Frankfurter Institute irgendwann mit einem Zusammenschluss befassen. "Betriebswirtschaftliche Vernunft sollte jeder aufgreifen."
Gespräche über einen Zusammenschluss, über den im öffentlich-rechtlichen Bankenlager seit Jahren spekuliert wird, habe es allerdings noch nicht gegeben, betonte Brenner. "Da gehören ja nicht nur zwei dazu, sondern vielleicht 17." Vor der Aufnahme von Verhandlungen müsse es Konsens zwischen den Sparkassen in allen Bundesländern und den Bundesländern geben. Das sei "sehr sehr komplex", sagte Brenner. "Vielleicht ergeben sich irgendwann mal Gespräche, ich weiß es nicht." In den nächsten drei Jahren rechne er allerdings nicht mit großen Veränderung im Landesbanken-Sektor.
Brenner ist seit Jahren der einzige Landesbank-Chef, der sich - wie viele Experten - offen für eine Konsolidierung der Branche ausspricht. "Um eine funktionsfähige Sparkassen-Finanzgruppe zu haben, brauche ich nicht mehr als zwei bis drei Landesbanken." Gegenwärtig gibt es fünf größere Landesbanken. Die Voraussetzungen für Zusammenschlüsse sei nach diversen milliardenschweren Rettungsaktionen in der Finanzkrise derzeit allerdings nicht besonders gut, erklärte Brenner. Er legt sein Amt als Vorstandschef Ende September nach sieben Jahren an der Spitze des Instituts nieder. Seine Nachfolge tritt Herbert Hans Grüntker an, der langjährige Chef der Helaba-Tochter Frankfurter Sparkasse.