Paris (Reuters) - Eine Absatzschwäche in den Schwellenländern Türkei, Argentinien und Indien hat dem französischen Autobauer Renault im dritten Quartal Umsatzeinbußen eingebrockt.
Dadurch schnitt der Konzern insgesamt schlechter ab als von Experten erwartet. Die Erlöse gingen um sechs Prozent auf 11,48 Milliarden Euro zurück, wie Renault am Dienstag mitteilte. Bereinigt um Wechselkurseffekte sank der Umsatz um 1,4 Prozent. Analysten hatten mit 12,17 Milliarden Euro gerechnet.
Die Aktien gerieten nach den unerwartet schwachen Zahlen unter die Räder: Sie rutschten an der Börse in Paris um bis zu 5,3 Prozent auf ein Drei-Jahres-Tief von 62,27 Euro ab. Seit Jahresanfang verloren die Papiere mehr als 21 Prozent.
Der Renault-Konzern, zu dem auch die Billigmarke Dacia und der russische Lada-Hersteller Avtovaz gehört, bekräftigte trotz der Einbußen seine Jahresziele. Die sehen nach dem Rekordjahr 2017 einen Umsatzanstieg und eine operative Rendite über sechs Prozent vor. Finanzvorständin Clotilde Delbos warnte in einer Telefonkonferenz mit Analysten aber vor Belastungen durch die Umstellung auf das strengere Abgastestverfahren WLTP. Die neuen Tests könnten noch Auswirkungen auf die Geschäfte im vierten Quartal haben. Der neue Worldwide Harmonized Light Vehicle Test (WLTP) wurde im September verpflichtend eingeführt und zwingt Autohersteller wie Renault und Volkswagen (DE:VOWG) dazu, die Lieferungen von einigen Modellen zu stoppen und neu zu zertifizieren.
Wegen der vielen Widrigkeiten in der Autobranche kommt auch die Konkurrenz von Renault nicht ungeschoren davon: Daimler (DE:DAIGn) schraubte erneut seine Prognose herunter, BMW (DE:BMWG) reduzierte sie im September. Heftige Rabattschlachten rund um die WLTP-Umstellung setzen ihnen zu. Auch Audi kündigte an, die Jahresziele deutlich zu unterschreiten.