Zürich, 24. Aug (Reuters) - Die Schweizer Börse wird am
Montag nach den massiven Kursabschlägen an den Märkten in
Fernost deutlich tiefer erwartet. "Die Kurse dürften zwischen
drei und vier Prozent verlieren im frühen Geschäft", sagte ein
Händler. Die Bank Julius Bär berechnete den SMI JBPRE01
vorbörslich um 2,7 Prozent tiefer mit 8558 Punkten. Der
SMI-Future FSMIc1 fiel um 3,3 Prozent auf 8539 Zähler. Am
Freitag hatte der Leitindex 3,4 Prozent eingebüsst. Mit einem
Abschlag von fast sechs Prozent verbuchte der SMI in der
Vorwoche auch die schlechteste Woche und den grössten
Tagesverlust seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die
Schweizerische Nationalbank (SNB) Mitte Januar.
Die Börsen in China beschleunigten zu Beginn der neuen Woche
ihre Talfahrt. Die Entscheidung der Regierung, Pensionsfonds
erstmals Investitionen am Aktienmarkt zu gestatten, blieb ohne
spürbare Auswirkungen ID:nL5N10Y0HH . Der
Shanghai-Composite .SSEC brach knapp sechs Prozent ein. Der
Nikkei-Index .N225 in Tokio sank um 4,4 Prozent.
Ob es im Verlauf zu einer Erholung kommt, sei fraglich.
"Wenn die Vorgaben so schwach sind, dürften die Anleger wohl
kaum den Helden spielen wollen und zu Käufen aufgelegt sein",
sagte der Händler. Alle Werte dürfte unter Druck geraten.
Denkbar sei, dass sich die als krisenresistent geltenden Pharma-
und Lebensmittelschwergewichte besser halten als zyklische und
Finanzwerte.
Ein Händler befürchtet sogar einen "schwarzen Montag". Etwas
vorausgedacht könnte der Tag als Kaufgelegenheit gesehen werden.
"Es hat sich ja nichts geändert. Die Liquidität ist weiterhin
vorhanden und die Zinsen werden in einem solchen Umfeld bestimmt
nicht erhöht", sagte ein Börsianer. Den Anlegern dürfte aber
wohl der Mut fehlen. "Wer will denn schon in ein fallendes
Messer greifen?"
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)