LONDON (dpa-AFX) - Der Shell-Konzern (7:RDSa) startet nach einer Zeit der Zurückhaltung bei den Ausschüttungen den von Anlegern seit Langem erwarteten Aktienrückkauf. Der Öl- und Gasmulti will demnach eigene Anteile im Wert von mindestens 25 Milliarden US-Dollar erwerben, wie Shell-Chef Ben van Beurden am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal ankündigte.
Der Konzernchef kann inzwischen wieder aus dem Vollen schöpfen: Der um Sonderposten bereinigte Gewinn stieg im zweiten Quartal um 30 Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Dollar, hinkte damit allerdings weit den Analystenerwartungen hinterher. Dabei profitierte der Konzern von einem florierenden Gas- und Fördergeschäft, während es in der Verarbeitung und im Vertrieb etwas schlechter lief. Die gesamte Ölbranche hat eine der schwersten Krisen aller Zeiten hinter sich. Inzwischen aber sprudeln bei Shell (DE:RDSa) die Gewinne wieder, auch weil sich der Konzern von Geschäften trennte. Bei Shell, der im Jahr 2016 den Konkurrenten BG übernommen hatte, hatte das Verkaufsprogramm einen Umfang von 30 Milliarden Dollar. Lange mussten Shell-Anleger auf eine Bardividende verzichten und bekamen ihre Ausschüttung in Form von Firmenanteilen. Inzwischen zahlt der Konzern auch wieder in Cash. Für das zweite Quartal sollen 0,47 Dollar je Aktie fließen. Den Aktienrückkauf will der Konzern zwischen 2018 und 2020 stemmen, in einer ersten Tranche sollen binnen drei Monaten eigene Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden Dollar erworben werden.