Investing.com - Die Wirecard-Aktie (DE:WDIG) zeigt sich zum Handelsauftakt am Montag in bester Verfassung. Seit Handelsbeginn hat sich das Plus auf mehr als 7 Prozent vergrößert. Grund dafür sind offenbar Leerverkäufer, die nach einer Reihe von positiven Meldungen rasch ihre Positionen glatt stellen.
Bei einem Short Squeeze kann es zu stark steigenden Kursen kommen. Die Spekulanten werden auf dem Falschen Fuß erwischt und sind dann gezwungen, ihre Verlustpositionen glattzustellen.
Börsianer verweisen zum einen auf den Tweet von Wirecard-Chef Markus Braun am Freitag. Braun schrieb darin, dass er überzeugt sei, dass „der Markt sich sehr bald wieder auf die starke operative Entwicklung und die Innovationen von Wirecard fokussieren kann“. Das sorgte für Spekulationen, wonach an den Vorwürfen der Financial Times über Bilanzmanipulation und Dokumentenfälschung nichts dran sei.
Für das Anlaufen des Short Squeeze dürfte auch das Interview von Fondsmanager Armin Zinser mit Euro am Sonntag gesorgt haben. Er kenne das Management gut und die Vorwürfe halte er für unbegründet. „Aber wir sprechen hier von einer möglichen Belastung von sechs Millionen Euro. Und das bei einer Firma, die mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz macht. Wirecard hat nun an die fünf Milliarden Euro Börsenkapitalisierung verloren - durch Leute, die unterhalb der Gürtellinie handeln“
Experten erwarten, dass die Anwaltskanzlei Rajah & Tann die Untersuchung über angebliche Compliance-Verstöße in der Wirecard-Tochter in Singapur gegen Ende März abgeschlossen hat. Wirecard versprach volle Transparenz und will den Abschlussbericht anschließend sobald wie möglich publik machen. Das sagte Wirecard-Chef Braun.
Durch die charttechnische Brille betrachtet könnte sich der Short Squeeze durchaus noch weiter fortsetzen. Erster, wichtiger Widerstand nun bei 142,90 Euro. Unter 115 Euro gilt es dagegen den Blick wieder nach unten zu richten.
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von Robert Zach