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Siemens sieht sich bei Krim-Affäre zu Unrecht am Pranger

Veröffentlicht am 07.07.2017, 15:22
© Reuters. People enter a building of Siemens in Berlin
SIEGn
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Moskau/Hamburg (Reuters) - Siemens (DE:SIEGn) sieht sich nach Berichten über die Lieferung von Kraftwerks-Turbinen auf die Krim zu Unrecht in der Kritik.

Der Münchner Technologiekonzern betonte am Freitag, er habe ein Geschäft über zwei Gas-Turbinen für ein Kraftwerk auf der südrussischen Halbinsel Taman vereinbart, deren Verbleib dort sei vertraglich fixiert. "Unser Kunde TPE hat uns dies mehrmals schriftlich zugesichert", sagte ein Unternehmenssprecher. Sollten die Gas-Turbinen dennoch auf der von Russland annektierten Krim gelandet sein, wäre dies ein klarer Vertragsbruch.

Bislang gebe es keine Beweise, dass die Turbinen von Siemens stammten. "Aber wir nehmen die Gerüchte ernst und haben eine Task-Force eingerichtet, um den Vorfall zu untersuchen", erklärten die Bayern. Der Konzern werde Maßnahmen ergreifen, um eine rechtswidrige Auslieferung von Siemens-Technik zu verhindern. Der Unternehmenssprecher unterstrich zugleich, dass sich das Unternehmen an die Regeln halte. "Bei allen Geschäften schauen wir natürlich, dass wir uns im Rahmen der Exportkontrollvorschriften bewegen." Siemens erläuterte, dass die Verträge mit TPE eine Klausel enthielten, nach der Strom aus dem Kraftwerk in Taman nicht an die Krim geliefert werden dürfe. Die EU und die USA haben nach der Annexion der Krim Sanktionen gegen Russland verhängt, die auch die Lieferung von Stromtechnik umfassen.

EIN KATZENSPRUNG

Am Mittwoch hatte die Nachrichtenagentur Reuters von mehreren Beteiligten an dem Projekt sowie Quellen in Behörden erfahren, dass Siemens-Turbinen per Schiff von Taman auf die nur wenige Kilometer entfernte Krim gebracht wurden. Einem der Insider zufolge wurden die Anlagen im Hafen von Sewastopol entladen. Derzeit werde die Installation vorbereitet.

© Reuters. People enter a building of Siemens in Berlin

Russlands Präsident Wladimir Putin benötigt die Anlagen dringend, um sein Versprechen zu erfüllen, die Stromversorgung auf der Krim sicherzustellen. Die Lieferung an die beiden im Bau befindlichen Kraftwerke auf der 2014 von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel hatte sich mehr als ein Jahr verzögert, weil die beteiligten Firmen befürchteten, gegen EU-Sanktionen zu verstoßen, wie Reuters von Eingeweihten erfahren hatte.

Bereits vor einem Jahr hatten Insider Reuters gesagt, dass eine Siemens-Tochter trotz der EU-Sanktionen gegen Russland Kraftwerks-Turbinen auf die Krim liefern wolle. Die Herzstücke der Anlagen sollen von Siemens Gas Turbine Technologies LLC stammen, einem Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und der russischen Power Machines. Der Dax-Konzern hält mit 65 Prozent die Mehrheit an der Firma, die 2015 ein Werk bei Sankt Petersburg eröffnet hat.

Ein Siemens-Sprecher hatte seinerzeit bereits erklärt, weder der Mutterkonzern noch eine ihrer Töchter würden Kraftwerksturbinen auf die Krim liefern.

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