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Devisen: Dollar schwächer - Bärische Faktoren gewinnen an Gewicht

Veröffentlicht am 18.08.2020, 09:17
© Reuters.
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von Peter Nurse 

Investing.com - Der Dollar war am Montagmorgen im europäischen Handel schwächer, belastet durch sinkende Renditen, schwache Konjunkturdaten und wenige Hoffnung auf ein neues Hilfspaket zur Unterstützung der US-Wirtschaft.

Um 09:20 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,3% tiefer zu 92,537 gehandelt. Der USD/JPY Kurs lag um 0,5% tiefer auf 105,47, während der EUR/USD Kurs um 0,2% auf 1,1896 gestiegen ist.

Die US-Konjunkturdaten vom Montag waren enttäuschend ausgefallen, als der Empire State Manufacturing Index zum verarbeitenden Gewerbe im Bundesstaat New York im August auf 3,7 fiel und damit deutlich unter dem erwarteten Niveau von 15 sowie dem Juli-Wert von 17,20 lag.

Diese Veröffentlichung erschien vor den Einkaufsmanagerindizes am Freitag, die als zukunftsgerichtete Indikatoren angesehen werden, und deutet darauf hin, dass die Erholung der US-Wirtschaft ins Stocken geraten sein könnte.

Die Rendite der 10-Jahresanleihe fiel am Montag um bis zu 5%, was die Attraktivität von auf US-Dollar lautende Vermögenswerte verringerte.

In der Zwischenzeit warten die Investoren immer noch darauf, dass sich die beiden großen politischen Parteien in den USA auf ein dringend benötigtes finanzielles Unterstützungspaket einigen. Allerdings befinden sich die Abgeordneten derzeit im Parlamentsurlaub und beide Parteien halten in den nächsten zwei Wochen ihre Nominierungsparteitage ab, sodass die Chancen, dass irgend eine Einigung zustande kommt, gering zu sein scheinen.

Selbst die traditionelle Rolle des Dollars als sicherer Hafen scheint wenig Nachfrage zu erzeugen.

Die Trump-Administration gab am Montag bekannt, dass sie die Beschränkungen für Chinas Huawei Technologies weiter verschärfen und dessen Zugang zu kommerziell erhältlichen Chips beschränken werde. Dies hatte jedoch nur geringe Auswirkungen, da die Verzögerung bei der Überprüfung des Handelsabkommens zwischen den USA und China darauf hindeutet, dass diese wichtige Handelsbeziehung auch inmitten von Konflikten an mehreren anderen Fronten bestehen kann.

Darüber hinaus gibt es am Mittwoch das Sitzungsprotokoll der Federal Reserve, und die Anleger werden dieses studieren, um zu sehen, ob eine Diskussion über die Annahme eines durchschnittlichen Inflationsziels durch die Zentralbank stattgefunden hat. Da die Inflation so lange unter dem Zielwert lag, würde ein Durchschnittsziel bedeuten, dass eine lockere Geldpolitik länger Bestand haben könnte, als ansonsten zu Erwarten gewesen wäre.

Diese Dollarverluste dürften noch zunehmen, wenn man den Daten von den Terminmärkten Glauben schenken will.

Die CFTC-Daten, die am 11. August endeten, waren ein weiteres Anzeichen, dass die bärische Stimmung gegenüber dem US-Dollar stärker wird, so Analysten von ING.

"Der offensichtlichste Beitrag resultiert aus einem weiteren Anstieg der EUR-Nettopositionierung, die nun bei +28% des Open Interest und damit nur knapp unter den 30%-Hochs von April 2018 liegt. Dies war die siebte Woche in Folge, in der die EUR-Positionierung gestiegen ist", schrieb ING, wobei der Euro das größte Gewicht in der USD-gewichteten Positionierung gegenüber den von der CFTC gemeldeten G10-Währungen hat.

Darüber hinaus gibt es auf dem Spotmarkt „kaum Anzeichen dafür, dass der Aufbau von Shorts gegen den USA in den letzten Tagen aufgehört hat und wir möglicherweise sehen werden, dass die USD-Nettoposition nächste Woche noch weiter sinkt“, fügte ING hinzu.

Ansonsten sank der USD/RUB Kurs um 0,1% auf 73,5989 und fiel damit wieder etwas zurück, nachdem der Wechselkurs auf die Obergrenze seines jüngsten Handelsbereichs geklettert war, als Russland weiter unter dem Coronavirus-Ausbruch und einer schwachen Konjunktur leidet, die zusätzlich von US-Sanktionen belastet wird.

Allerdings haben die russischen Reserven letzte Woche zum ersten Mal 600 Milliarden US-Dollar erreicht. Es gibt also nur wenige Anzeichen dafür, dass diese Rubelschwäche zu einer ausgewachsenen Kapitalflucht eskaliert, insbesondere da sich die Ölpreise stabilisieren.

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