Es gibt viele Fragen, die Foolishe Investoren beim erfolgreichen Investieren beantworten müssen: Welchem Ansatz soll ich folgen? Welche Aktie soll ich auswählen? Und überhaupt: Wie finde ich eine langfristig aussichtsreiche Aktie? Eine weitere spannende Frage kann jedoch sein: Sollte ich 1.000 Euro anders investieren als 10.000 Euro?
Das eröffnet ein weites Feld, das die Allokation, deine Portfolioplanung und weitere Dinge betrifft. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was dafür und was dagegen spricht, 1.000 Euro und 10.000 Euro unterschiedlich zu investieren. Eine Diskussion könnte dir vermutlich helfen, bessere Investitionsentscheidungen im Allgemeinen zu treffen.
10.000 Euro anders investieren? Ja, weil … Grundsätzlich mag es einige gute Gründe geben, weshalb man 10.000 Euro anders investieren sollte als 1.000 Euro. Die meisten dürften dabei mit dem insgesamt größeren Einsatz zusammenhängen. Immerhin sind 10.000 Euro das Zehnfache von 1.000 Euro.
Oder, anders ausgedrückt: Wer mit einem solchen hohen Einsatz investiert, der muss das Chance-Risiko-Verhältnis seines Portfolios berücksichtigen. Wer mit hohem Einsatz in eine Aktie investiert, der sollte sich bewusst sein, dass damit der Anteil am Portfolio steigt und seine Gesamtperformance von dieser einen Aktie abhängiger wird. Das kann eine Chance, aber auch ein Risiko sein.
Mithilfe von Investitionen von 1.000 Euro kann man eher „spekulieren“. Beziehungsweise eine möglicherweise nicht ganz so folgenschwere, risikoreichere Investition eingehen. Das Chance-Risiko-Verhältnis kann, gemessen an deinem Gesamtportfolio, deutlich reduziert werden.
Vielleicht sind ein Einsatz von 10.000 Euro daher eher für defensivere Basisaktien innerhalb eines Portfolios und 1.000 Euro eher für kleinere, spekulativere Investitionen geeignet. Allerdings mag das definitiv auch vom eigenen Ansatz und der eigenen Risikoneigung abhängig sein.
1.000 Euro anders investieren? Nein, weil … Es gibt allerdings auch einen Grund, weshalb man den Einsatz nicht über die Auswahl seiner Aktien entscheiden lassen sollte. Das wiederum hängt vornehmlich mit einer wichtigen Börsenregel zusammen, die bereits Warren Buffett definiert hat: Verliere niemals Geld.
Oder, anders ausgedrückt: Egal ob 1.000 Euro der 10.000 Euro, als Foolisher Investor sollte man immer Investitionen eingehen, bei denen die Chancen größer als die Risiken sind. Das ist eine Erkenntnis, die eben nicht vom Investitionsvolumen abhängig ist.
Die Qualität einer Aktie und des Unternehmens sollten stets der entscheidende Faktor sein. Einen Kompromiss einzugehen, ist auch bei niedrigeren Einsätzen nicht sonderlich zielführend. Das sollten Foolishe Investoren stets berücksichtigen, wenn sie unterschiedliche Summen möglicherweise anders priorisieren.
Der Foolishe Schlussstrich Ob man 1.000 Euro und 10.000 Euro unterschiedlich behandeln sollte, bleibt einem dabei im Endeffekt selbst überlassen. Ich schätze, alleine aufgrund des höheren Einsatzes wird man dazu neigen, eine größere Summe immer etwas sorgfältiger zu behandeln. Oder defensiver, vor allem, wenn es um potenzielle Ankerinvestitionen innerhalb eines Portfolios geht.
Das Nachdenken über diese Frage kann deinen Verstand trotzdem für eine ebenfalls nicht ganz unwesentliche Erkenntnis öffnen: Nämlich, dass die Summe eigentlich zweitrangig ist und die Qualität der Aktie und des Unternehmens immer der wichtigste Faktor bleiben sollte. Das lässt die Frage nach der eigenen Investitionshöhe sekundär erscheinen. Wobei es sich, aus taktischen Gründen beim Portfolioaufbau, wie gesagt anbieten kann, trotzdem unterschiedliche Prioritäten bei unterschiedlichen Einsätzen zu setzen.
Motley Fool Deutschland 2020