Frankfurt (Reuters) - Die freundliche Sommerstimmung der Anleger hat die europäischen Aktienkurse am Montag weiter nach oben geschoben.
Allerdings bremsten die mauen Umsätze den Anstieg. Der Dax schloss mit 10.739,21 Punkten zwar 0,2 Prozent höher. Doch lag er damit klar unter dem am Vormittag zeitweise frisch markierten Jahreshoch von 10.802 Zählern. Der EuroStoxx50 ging kaum verändert aus dem Handel. "Die Stimmung ist generell gut, aber die Umsätze sehr mau, da einfach Ferienzeit ist", sagte ein Händler. Es fehle zudem an klaren Impulsen für weitere Käufe. Auch an der Wall Street griffen die Anleger zu und trieben die großen Indizes zeitweise auf Rekordhochs.
Unterstützt wurden die Kursgewinne von der Hoffnung auf neue Konjunkturmaßnahmen in China. Die Anleger dort setzten darauf, dass die Regierung in Peking der Wirtschaft mit weiteren Hilfen unter die Arme greift, nachdem am Freitag veröffentlichte Konjunkturdaten vom Juli enttäuschend ausgefallen waren.
An der New Yorker Börse stützten die wieder höheren Ölpreise die Kurse. Zum Handelsschluss in Europa lagen der Dow-Jones- und der S&P500-Index je 0,4 Prozent höher, der Nasdaq-Composite lag 0,5 Prozent im Plus. In den USA sind viele Ölkonzerne an der Börse notiert. Die richtungsweisende Nordsee-Sorte Brent und US-Leichtöl WTI verteuerten sich jeweils um mehr als 2,5 Prozent auf 48,19 Dollar und 45,69 Dollar je Barrel (159 Liter). Spekulationen auf eine gemeinsame Aktion der ölproduzierenden Länder zur Eindämmung des weltweiten Überangebots nehmen seit einigen Tagen wieder zu.
LUFTHANSA UNTER DRUCK
Bei den deutschen Aktienanlegern stand die Lufthansa (DE:LHAG) im Fokus. Die Titel verloren 2,3 Prozent und waren damit schwächster Wert im Dax. Die Fluggesellschaft und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatten am Freitagabend ihre Tarifverhandlungen ergebnislos abgebrochen. Dabei hätten Börsianer zuletzt auf eine Lösung in dem Streit gehofft, sagten Händler.
Im MDax standen erneut K+S unter Druck: Die Titel des Düngemittel- und Salzherstellers verloren 4,4 Prozent. Bereits vergangene Woche waren die Aktien nach unten gerauscht, nachdem die Hessen ihre Anleger auf magere Zeiten eingeschworen hatten. Bei Bilfinger (DE:GBFG) nahmen die Anleger die Gewinne der vergangenen Tage mit und drückten somit den Kurs des Industriedienstleisters um 5,7 Prozent ins Minus.
MDAX SCHLIESST SO HOCH WIE NIE
Der MDax für die 50 größten deutschen Werte nach dem Dax robbte sich derweil um 0,1 Prozent auf 21.850,11 Zähler hoch und schloss damit so hoch wie noch nie, aber klar unter dem zeitweise erreichten Allzeithoch.
Ein überraschend üppiges Umsatzplus im Juli weckte bei Hennes & Mauritz Hoffnung auf wieder höhere Wachstumsraten: Die Papiere des Modekonzerns notierten an der Börse in Stockholm 2,1 Prozent höher. Die Aktien der belgischen Pharmafirma UCB stiegen um fast neun Prozent auf 74,86 Euro. Ein US-Bezirksgericht hatte zugunsten eines Patents der Firma für ein Epilepsie-Medikaments entschieden.