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Sotheby’s als Rezessionsindikator – und warum die Aktie irgendwann ein Strong Buy sein wird

Veröffentlicht am 07.12.2018, 11:59
Aktualisiert 07.12.2018, 12:00
© Reuters.  Sotheby’s als Rezessionsindikator – und warum die Aktie irgendwann ein Strong Buy sein wird
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Der Aktienkurs des Auktionshauses Sotheby’s war ein zuverlässiger Frühindikator für die vier großen Finanzkrisen und Rezessionen des 21. Jahrhunderts. Wenn die Sotheby’s-Aktie in kurzer Zeit stark an Wert verliert, ist Ungemach im Anmarsch. Sotheby’s-Aktionäre scheinen einen sechsten Sinn für bevorstehende Krisen zu haben.

Zugegebenermaßen habe ich diese Einsicht von einem anderen Autoren. Holger Zschäpitz verfasst einen der ganz wenigen Twitter-Feeds, die ich regelmäßig verfolge (und das, obwohl ich selber kein Twitter-Profil habe). Seine tägliche Auswahl und Kurzanalyse von Grafiken und Kennzahlen aus der Finanzbranche gehört zu den interessantesten Social Media Feeds, die mir bislang über den Weg gelaufen sind.

Verglichen mit ihrem Rekordstand des aktuellen Jahres hat die Sotheby’s-Aktie derzeit bereits über ein Drittel an Wert verloren. Das Papier wird an der New Yorker Börse unter dem vielsagenden Tickerkürzel “BID” gehandelt.

Nachdem wir nunmehr vor einer invertierten Zinskurve stehen und sich viele Bankaktien quasi im freien Fall befinden, scheint die Sotheby’s-Aktie einmal mehr ihrer Rolle als Frühindikator gerecht geworden zu sein.

Es gibt aber auch noch einen anderen Grund, ein Auge auf die Aktie zu werfen. Irgendwann wird dieses Papier nämlich eine ziemlich einmalige Situation für eine Turnaround-Spekulation darstellen. Nachfolgend erkläre ich Ihnen, warum das so ist.

Eines der stabilsten Duopole der Welt

Eigentlich ist es ganz einfach, ein Auktionshaus zu eröffnen. Wer als Jungunternehmer in das Geschäft einsteigen möchte, muss lediglich ein Gewerbe anmelden und ein Schild ins Fenster hängen. Zumindest theoretisch sollte es im Auktionsgeschäft ziemlich viel Konkurrenz geben.

In der Realität sieht es jedoch anders aus. In den Sektoren des Kunsthandels, in dem der Großteil der wirklich hochpreisigen Kunst auktioniert wird, haben die Erzrivalen Sotheby’s und Christie’s einen Marktanteil von konstant über 80%. Wenn Sie einen Impressionisten kaufen möchten oder sich für moderne Kunst in der Preisklasse oberhalb von 1 Million Dollar interessieren, landen Sie fast schon zwangsläufig bei einem der beiden Häuser.

In den vergangenen Jahrzehnten gab es immer wieder Versuche gutfinanzierter kleinerer Konkurrenten, in den Markt einzubrechen. Kein einziger davon war erfolgreich, und zwar aus einem einfachen Grund.

Ein Großteil der hochpreisigen Kunst, die über Auktionen verkauft wird, kommt durch Erbfälle auf den Markt. Die Treuhänder und Vollstrecker von Testamenten sind jedoch traditionell extrem risikoavers. Um Risiken aus dem Weg zu gehen, greifen sie fast immer einfach auf die beiden Marktführer zurück. Falls eine Auktion dann einmal nicht die gewünschten Resultate bringt, kann man es leicht mit “Der Markt ist schlecht” begründen. Niemand kriegt ein Problem, wenn man Sotheby’s oder Christie’s wählt und das Resultat nicht wie gewünscht ausfällt.

Weil sich an dieser Situation nichts ändert, wird Sotheby’s gemeinsam mit Christie’s auch weiterhin den Markt für das Auktionieren hochpreisiger Kunst dominieren.

Selbst Bonham’s, das in London ansässige Auktionshaus, konnte trotz weit zurückreichender Historie und starker finanzieller Rückendeckung nie so richtig Marktanteile gewinnen. Bonham’s konzentriert sich heute primär auf einige Nischen.

Für Wirtschaftswissenschaftler und Studenten ist Sotheby’s ein gefundenes Fressen für eine Fallstudie. Die Gesellschaft hat trotz eines theoretisch völlig offenen Marktes quasi ein Monopol, oder um es technisch ganz korrekt zu beschreiben, sie verfügt gemeinsam mit Christie’s über ein Duopol. Selbst zwischen Boeing (NYSE:BA) und Airbus (PA:AIR) gibt es mehr echten Wettbewerb, weil im Geschäft mit Fliegern noch Innovationen eine Rolle spielen. Das Auktionsgeschäft dagegen hat sich über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg wenig verändert.

Wo liegt dann das Risiko?

Auktionshäuser haben natürlich trotzdem einige Faktoren, mittels derer sie versuchen können, die Konkurrenz auszustechen.

So dämmerte es Sotheby’s in den 70er Jahren, dass man nicht nur den Verkäufern, sondern auch den Käufern eine Gebühr in Rechnung stellen kann. Die Gebühr für Käufer (“buyer’s premium”) ist seither ein fester und wachsender Bestandteil des Geschäfts.

Im Wettbewerb um Mandate für große Erbfälle versuchen Sotheby’s und Christie’s, sich gegenseitig auszustechen, indem sie den Nachlassverwaltern versprechen, einen wachsenden Teil der Gebühren dem Käufer in Rechnung zu stellen. Weil diese Gebühren relativ kompliziert zu berechnen sind, können Käufer in der Hitze des Bietergefechts nicht einmal genau ausrechnen, wieviel sie denn eigentlich gerade bieten. Das ist für die Bieter frustrierend, gehört heute aber fest zur Auktionslandschaft.

Wenn Sotheby’s und Christie’s die Gebühren für Käufer mal wieder nach oben anpassen, folgt der Rest der Branche in der Regel im Gleichschritt. Es gab auch schon Beschwerden und juristische Untersuchungen über Marktmissbrauch und Preismanipulation. Im Großen und Ganzen bewegt sich der Markt jedoch immer weiter in die Richtung, dem Käufer einen saftigen Batzen Geld in Rechnung zu stellen.

Ein kleineres Auktionshaus könnte theoretisch, wenn es die notwendige finanzielle Rückendeckung hat, durch niedrige Gebühren für Käufer versuchen, den Markt aufzurollen. Würde das jedoch das Verhalten risikoscheuer Nachlassverwalter beeinflussen? Vermutlich nicht.

Weswegen Sotheby’s auch weiterhin ein Unternehmen sein wird, das ein letztlich ziemlich krisenfestes Geschäftsmodell hat. In Rezessionen geht das Geschäft naturbedingt zurück, danach erholt sich die Gesellschaft aber wieder – und mit ihr, der Aktienkurs!

Ich behalte ein Auge auf Sotheby’s

Tatsächlich sind wir ja noch nicht in einer Rezession, und auch die jüngsten Rückgänge der Aktienmärkte sind letztlich nicht mehr als eine Korrektur der aberwitzigen Kurssteigerungen der letzten Jahre.

Im Jahr 2008 fiel die Sotheby’s-Aktie von 60 Dollar auf 10 Dollar. Diesmal haben wir bislang nur einen Rückgang von 60 Dollar auf aktuell 39 Dollar gesehen. Mir persönlich würde dieser Rückgang noch nicht ausreichen, um hier bereits einzusteigen.

Ich behalte die Aktie jedoch auf meiner Watch-Liste.

Mit einem Geschäftsmodell, das sich nicht nur über Jahrzehnte, sondern über Jahrhunderte hinweg als krisenfest erwiesen hat, wird es hier irgendwann eine lukrative Turnaround-Situation geben.

Egal, wie tief die nächste Finanzkrise ausfallen wird, gestorben und vererbt wird schließlich immer. Es wird der Punkt kommen, an dem die Sotheby’s-Aktie ein unwiderstehliches Schnäppchen sein wird.

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Ein Beitrag von Swen Lorenz.

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