Sparen für das Alter ist ein essenzieller Baustein der eigenen Vorsorge für den Ruhestand. Trotzdem wissen viele nicht, mit welchen Dimensionen sie kalkulieren sollen. So sagt man zum Beispiel, dass man drei bis sechs monatliche Nettogehälter auf der hohen Kante haben sollte, um auf mögliche Unsicherheiten vorbereitet zu sein.
Bei der Altersvorsorge ist das Ganze jedoch etwas komplexer. Fehler sind teuer und im Nachhinein kaum mehr heilbar. Eine gute Vorstellung dessen, was man für den Ruhestand benötigt, ist überaus entscheidend.
Wenn man davon ausgeht, dass man 10 jährliche Nettogehälter für das Alter angespart hat, so ist das alles andere als wenig. In einem Erwerbsleben hieße das, dass man 20 bis 25 % seiner Arbeitszeit darauf verwendet hat, für diesen Zweck zu sparen. Aber ist ein solcher Wert ausreichend? Denken wir weiter.
Sparen für’s Alter: 10x das jährliche Nettogehalt für den Ruhestand Ich weiß nicht, was du verdienst, wohl aber, was ich als Nettogehalt habe. Beide Zahlen besitzen lediglich einen geringen Wert, wenn es um das allgemeine Sparen für das Alter geht. Oder darum, ob man mit einem gewissen Wert den Ruhestand rocken kann oder nicht.
Deshalb müssen wir Durchschnittswerte verwenden. Wie das Portal Statista für das Jahr 2021 ermittelte, lag das monatliche Durchschnittsnettoeinkommen in Deutschland bei 2.170 Euro pro Monat. Auf ein Jahr hochgerechnet bedeutet das 26.040 Euro. Wenn wir diesen Wert wiederum mit dem Faktor 10 multiplizieren, so gibt es 260.400 Euro. Definitiv nicht wenig.
Ob das reicht, um den Ruhestand zu rocken, ist jedoch eine andere Frage. Wenn wir davon ausgehen, dass man pro Jahr von diesem Vermögen 4 % abzweigt, so liegt der jährliche Beitrag bei 10.416 Euro. Oder heruntergerechnet auf jeden einzelnen Monat bei 868 Euro. Das ist zugegebenermaßen ein netter Beitrag, den man gespart hat. Aber es ist gewiss nicht ausreichend, um alleine seinen finanziellen Bedarf zu decken. Alleine für das Alter sparen ist daher für mich nicht ausreichend mit diesen Größendimensionen. Es benötigt zumindest noch andere Vorsorgeleistungen.
Deshalb wichtig: Investieren! Sparen für das Alter und das Ansparen von 10 jährlichen Nettogehältern ist eine enorme Anstrengung über ein reguläres Berufsleben. Wenn wir jedoch die Werte letztlich herunterbrechen, so erkennen wir: Es reicht nicht zwangsläufig aus. Das ist ein Problem, eine höhere Sparrate ist für viele kaum realisierbar.
Auch deshalb ist es für mich so entscheidend, nicht nur für das Alter zu sparen, sondern für den Ruhestand zu investieren. Langfristig macht der Zins- und Zinseszinseffekt ein Vermögen aus dem, was man selbst beiseitelegen kann. Vielleicht unterstreicht dieser Überblick die Notwendigkeit, dass einfaches Sparen eben nicht ausreichend ist.
Der Artikel Sparen für’s Alter: Reicht 10x dein Nettogehalt aus, um den Ruhestand zu rocken? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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