München, 01. Dez (Reuters) - Dem vom Spiegel-Verlag im Juni angekündigten Sparpaket sollen rund 20 Prozent der Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Voraussichtlich 150 der knapp 730 Arbeitsplätze würden gestrichen, teilte der Verlag des Nachrichtenmagazins am Dienstag mit. "Ich bedaure sehr, dass wir uns von Kolleginnen und Kollegen trennen müssen", erklärte Geschäftsführer Thomas Hass.
Die Gesellschafter des Unternehmens, das mehrheitlich den eigenen Mitarbeitern gehört, segneten das Spar- und Wachstumsprogramm nun ab, mit dem Geschäftsführung und Chefredaktion die Kosten bis Ende 2017 dauerhaft um rund 16 Millionen Euro senken wollen. ID:nL5N0Z33ILn Die Redaktion soll 6,4 Millionen Euro, die Dokumentation 1,5 Millionen Euro und der Verlag 8,2 Millionen Euro sparen. Minderheitseigner sind die Bertelsmann BTGGg.F -Tochter Gruner + Jahr und die Erben des Magazingründers Rudolf Augstein.
Um den Rückgang der Erlöse des gedruckten Magazins abzufedern, will der Verlag sein Digitalangebot stärken und das bisherige Gratis-Angebot "Spiegel Online" um kostenpflichtige Artikel erweitern. Geplant sind zudem ein Bezahlangebot namens "Der Spiegel international", ein tägliches Nachrichtenangebot und eine Verbesserung der App, mit der das gedruckte Magazin bereits seit längerem kostenpflichtig als E-Paper gelesen werden kann. Der gedruckte "Spiegel" soll versuchsweise einen Regionalteil für Nordrhein-Westfalen erhalten.