Hamburg/München, 24. Nov (Reuters) - Die Staatsanwaltschaft Braunschweig weitet ihre Ermittlung im Abgasskandals von Volkswagen VOWG_p.DE aus. "Wir haben ein zweites förmliches Ermittlungsverfahren eingeleitet", sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag. Der Verdacht richte sich gegen fünf Personen aus dem VW-Konzern. Es gehe um den Verdacht der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit falschen CO2-Angaben von Modellen des Wolfsburger Konzerns. Falsche CO2-Angaben können dazu führen, dass zu wenig Kfz-Steuer gezahlt wurde. Angesichts der Vielzahl der betroffenen Fahrzeuge sei der Schaden "nicht klein". Die Ermittlungen gingen vorrangig in Richtung Steuerhinterziehung, infrage komme aber auch Betrug.
Hintergrund ist das Eingeständnis von Volkswagen, CO2- und Verbrauchswerte von Fahrzeugen der aktuellen Modellpalette manipuliert zu haben. Durch die falschen Angaben sind für die betroffenen Fahrzeuge womöglich falsche Kfz-Steuerbescheide ergangen.
Ende September hatte die Staatsanwaltschaft bereits ein Verfahren wegen der Manipulations-Software in Diesel-Motoren der Marke Volkswagen eingeleitet. Allein in Europa muss der Autokonzern acht Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Weltweit sind bis zu elf Millionen Autos betroffen.