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Stahlindustrie trommelt gegen EU-Klimaschutzpläne

Veröffentlicht am 21.09.2015, 15:07
Stahlindustrie trommelt gegen EU-Klimaschutzpläne
TKAG
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Düsseldorf, 21. Sep (Reuters) - Im Stahlland Nordrhein-Westfalen schmieden Konzerne wie ThyssenKrupp TKAG.DE mit der IG Metall und dem NRW-Wirtschaftsministerium ein Bündnis gegen die geplante Verschärfung der europäischen Klimaschutzauflagen. Nach einem Treffen in Düsseldorf kündigten sie am Montag an, sich auf Bundes- und EU-Ebene für den Erhalt der Branche einzusetzen. Die Pläne der EU-Kommission für den Emissionshandel seien für die Stahlindustrie existenzgefährdend, sagte Verbands-Präsident Hans Jürgen Kerkhoff. "Die weitere Kürzung der Emissionsrechte ab 2021 und die drohenden Strompreissteigerungen führen für die Stahlindustrie in Deutschland zu zusätzlichen Kosten von jährlich rund eine Milliarde Euro bis 2030." Dies könnten die Unternehmen nicht schultern.

Die EU-Kommission will den Handel mit Verschmutzungsrechten für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids verschärfen. So soll die Zahl der ausgegebenen Zertifikate gekürzt werden, wodurch ihr Preis steigen dürfte. Zugleich will sie Vorgaben machen, nach denen nur noch die besten Produzenten die Rechte komplett umsonst bekommen. Wegen des Überangebots von Zertifikaten war ihr Preis eingebrochen.

Die Stahlbranche in Deutschland beschäftigt knapp 90.000 Menschen, davon mehr als die Hälfte in Nordrhein-Westfalen mit dem größten europäischen Stahlstandort Duisburg. Die deutsche Stahlindustrie stößt nach eigenen Angaben jährlich rund 57 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus. An dem Treffen in Düsseldorf nahmen unter anderem ThyssenKrupp-Stahlchef Andreas Goss und ArcelorMittal ISPA.AS -Deutschlandchef Frank Schulz teil.

Der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Knut Giesler warnte vor dem Verlust von Arbeitsplätzen. Einige Konzerne würden Investitionen bereits zurückhalten bis es mehr Klarheit über die Klimaschutzauflagen gebe. Die Pläne müssen noch vom Europäischen Parlament beschlossen werden. "Wir müssen jetzt die Basis für Investitionen schaffen", sagte Giesler. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin rechnet mit der Unterstützung auch aus anderen Bundesländern. "Es darf keine europäische Klimaschutzpolitik nach dem Motto geben: Wenn die Industrie abwandert, ist Gutes für das Klima getan."

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