BERLIN (dpa-AFX) - Das auf Überwachungssysteme für Privathaushalte spezialisierte Start-up Smartfrog kommt beim Ausbau seiner Geschäfte voran. Das Berliner Unternehmen konnte sich weitere fünf Millionen Dollar an Investorengeldern ins Haus holen, nachdem sich die Nachfrage nach dem Sicherheitsprodukt besser entwickelt hat als erwartet. "Die zweite Finanzierungsrunde war überzeichnet, das heißt wir haben deutlich mehr Geld einsammeln können, wollten uns aber nicht von mehr Anteilen trennen.", sagte Unternehmenschef Andreas Rudyk der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag in Berlin.
In einer ersten Runde hatte Smartfrog ebenfalls fünf Millionen Dollar eingesammelt. Damals kam das Geld von den Unternehmensgründern rund um den Vorstandschef Rudyk sowie dem Risikokapitalgeber e.Ventures, an dem unter anderem die Handelshäuser Metro (XETRA:MEOG), Otto und Rewe beteiligt sind. Das Geld aus der zweiten Runde stammt wieder zum Teil von e.Ventures. Zudem ist das internationale Venture-Capital-Unternehmen Target Global eingestiegen.
Die bisher eingesammelten 10 Millionen Dollar erscheinen im Vergleich zu den aus den USA bekannten Summen bei Start-ups als niedrig. In Deutschland ist das für Unternehmen in der frühen Aufbauphase, in der sich auch Smartfrog befindet, indes ein vergleichsweise sehr hoher Wert. Für Rudyk zählt aber nicht nur das Geld, sondern auch die Tatsache, dass einige Investoren auch beim Aufbau des Geschäfts helfen. "Sehr erfreulich ist, dass Geldgeber wie e.Ventures durch die Nähe zu den Handelshäusern wie Metro, Otto und Rewe nicht nur ihr Kapital zur Verfügung stellen, sondern uns bei der Produktplatzierung mit Rat und Tat zur Seite stehen."
Rudyk ist mit dem Start seines Produkts, das im Wesentlichen aus einem vergleichsweise günstigen Angebot zur Heimsicherheit besteht, sehr zufrieden. "Uns hat die große Nachfrage positiv überrascht", sagte er. "Wir hatten vier Wochen nach dem Start Nutzer in über 60 Ländern, mit so einer großen Anzahl hatten wir nicht gerechnet."
Seiner Einschätzung nach dürfte der Markt für Heimsicherheit in den kommenden Jahren anziehen. "Wir gehen von einer stark steigenden Nachfrage nach Sicherheitsprodukten aus und rechnen damit, dass in zehn Jahren so gut wie jeder Haushalt eine Kamera hat." Viele Experten wie zum Beispiel die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs sehen in dem Bereich ebenfalls große Wachstumschancen.
Um davon zu profitieren, baut Smartfrog derzeit das internationale Geschäft aus und will die Zahl seiner Vertriebspartner erhöhen. Aktuell können die Smartfrog-Produkte in über 1700 Verkaufsstellen erworben werden. Das Unternehmen hat derzeit rund 50 Mitarbeiter. Diese Zahl soll parallel zum Ausbau des Geschäfts steigen. Angaben zu aktuellen Geschäftszahlen wie Umsatz und Gewinn nannte Rudyk nicht. Dies ist allgemein zu dieser Phase eines Start-ups nicht üblich.