von Geoffrey Smith
Investing.com - Nichts ist diplomatisch in der chinesischen Diplomatie.
Präsident Xi Jinping hat einen atemberaubenden Deal über 29 Mrd USD für Airbus (PA:AIR) Flugzeuge unterschrieben, während er auf Staatsbesuch in Paris war, in einer Demonstration von wirtschaftlicher Macht, die genauso an Washington, wie an Europa gerichtet war.
Der Auftrag für 290 Schmalrumpfflugzeuge und 10 A350 Großraumflugzeuge ist weitaus größer als die Bestellung in Höhe von 18 Mrd USD, die vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron verbreitet worden war, als er im letzten Jahr China besuchte.
Airbus-Anteile lagen um 1,7% höher auf die Nachricht und befinden sich nur noch 2% von ihrem Allzeithoch entfernt, das sie zuvor im März erreicht hatten.
Der Auftrag scheint das Gleichgewicht zu stören, das China traditionell aufrechterhalten hat, indem es von beiden Duopolisten der Flugzeugindustrie gleichermaßen kaufte.
Der vorgebliche Grund sind die Probleme mit Boeings 737 MAX, die in den vergangenen Monaten in zwei tödliche Abstürze verwickelt war. China war eines der ersten Länder, das den in den USA hergestellten Flugzeuge in diesem Monat den Flugbetrieb verbat und die chinesische Nachfrage nach neuen Flugzeugen ist so riesig und dringlich – Airbus schätzt es wird über die nächsten 20 Jahre hin, im Durchschnitt jeden Tag ein neues Passagier- oder Frachtflugzeug benötigen – das es einfach nicht auf Boeing (NYSE:BA) warten kann.
Aber es gibt hier einen klar sichtbaren Subtext. China ist auch an einem schwierigen Punkt bei den Handelsgesprächen mit den Vereinigten Staaten, seinem größten Handelspartner, angelangt und versucht sich mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen, gegen, was es als aggressive US-Taktiken ansieht, die Beziehungen zwischen den beiden auf ein neues Gleichgewicht zu stellen. China versucht die USA zu besänftigen, indem es sich zu einer Erhöhung seiner Importe von amerikanischen Gütern verpflichtet, aber Bloomberg berichtete zuvor in diesem Monat, dass es jetzt erwägt, die 737 MAX von seiner Einkaufsliste zu streichen. In Pekings Augen ist die Großzügigkeit gegenüber Airbus eine nützliche Erinnerung für Washington, was US-Unternehmen verlieren könnten, wenn es Peking zu hart bedrängt.
Ansonsten begann der Handel an den europäischen Märkten uneinheitlich. Um 10:00 MEZ stand der Benchmark Euro Stoxx 600 0,36 Punkte oder 0,1% höher auf 374,68. Der Dax hingegen ist um 0,4% gesunken (als die Investoren weiter Bayer (DE:BAYGN) den Rücken kehren, nachdem in der letzten Woche ein US-Gericht gegen den Agrarchemiekonzern geurteilt hatte), während der britische FTSE 100 um 0,1% gestiegen ist, gestützt von Nachrichten aus Westminster vom Montagabend, die einen ungeordneten Brexit etwas weniger wahrscheinlich machen.
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