von Geoffrey Smith
Investing.com - Nennen wir es das Gespenst des Abgasskandals.
Die Anteile aller drei deutschen Autohersteller beginnen die Woche unter Druck durch eine vorläufige Entscheidung vom Freitag aus der Europäischen Kommission, dass sie aus anderen kommerziellen Gründen zusammengearbeitet haben, um die Einführung sauberer und effizienterer Dieseltechnologie zu verzögern.
BMW (DE:BMWG) traf es am schlimmsten, nachdem der Konzern angekündigt hatte, er werde eine Rückstellung von bis zu 1 Mrd Euro gegen seinen Gewinn im ersten Quartal bilden, um ein mögliches Strafgeld wegen Behinderung des Wettbewerbs abzudecken. Die Aktie stand um 10:00 MEZ 0,5% tiefer. Daimler (DE:DAIGn), der Hersteller von Mercedes-Benz, stand um 0,2% tiefer, während Volkswagen (DE:VOWG_p) paradoxerweise, dessen Name am engsten mit dem Dieselskandal verbunden ist, tatsächlich einen Kursgewinn von 0,5% herausholen konnte.
Unterdessen war das Spiegelbild des Dieselskandals in Mailand zu besichtigen. Fiat Chrysler (MI:FCHA) führt den FTSE MIB 30 in die Höhe, nachdem es am Wochenende angekündigt hatte, dass es einem ‘Emissionspool’ beitreten will, der von Tesla (NASDAQ:TSLA) aufgelegt wurde, um sicherzustellen, dass seine Fahrzeugflotte den EU-Standards zu den durchschnittlichen CO2-Emissionen entspricht. Unter der Vereinbarung, wird Fiat Chrysler Tesla für CO2-Gutschriften bezahlen, die von dem Verkauf von dessen emissionsfreien Fahrzeuge stammen.
Der Plan der EU dient dazu, Innovatoren in sauberen Energien zu belohnen, während es den konventionellen Autoherstellern etwas Flexibilität erlaubt. Fiat Chrysler, immer mehr von dem Verkauf von Jeep SUVs für seinen Gewinn abhängt, hat mehr Probleme als die meisten anderen Firmen, die EU-Emissionsziele einzuhalten und der Deal mit Tesla bedeutet eine erhebliche Lockerung dessen, was ansonsten zu einer schmerzhaften Einengung geworden wäre.
Ansonsten lagen Öl- und Gasunternehmen generell höher, als die Rohölpreise auf neue Jahreshochs in 2019 vordrangen, im Fahrwasser eines Interviews des saudischen Ölministers Khalid al-Falih, der Bloomberg sagte, die globalen Öllager seien immer noch zu voll. Die Rohölpreise wurden auch von neuen Gewaltausbrüchen in Libyen gestützt, die jetzt drohen, eines der größten Exportterminals des Landes zu bedrohen. Daher lagen die Aktien vom italienischen Ölmajor ENI (NYSE:E) und der britischen BP (LON:BP) – die beide Anlagen in Libyen betreiben – heute beide tiefer.
Der breitere Markt ist am Rutschen, nachdem die Handelswoche in Asien schwach begonnen hatte. Um 10:00 MEZ stand der Euro Stoxx 600 0,78 Punkte oder 0,2% tiefer auf 387,46, während der britische FTSE 100 zum Start einer für den Brexit entscheidenden Woche um 0,3% gesunken ist und der deutsche Dax um 0,4% im Minus lag.
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