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StockBeat: Europäische Aktien dürften unter Biden besser laufen - bis zu einem gewissen Grad

Veröffentlicht am 03.11.2020, 11:56
Aktualisiert 03.11.2020, 12:00
©  Reuters
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von Geoffrey Smith 

Investing.com - Der Konsens ist, dass die Klarheit des Wahlergebnisses in den USA heute Abend genauso wichtig ist wie die Identität des Gewinners. Aber für europäische Aktienmärkte, die sich bestenfalls nur schwer von den US-amerikanischen abkoppeln können, gilt diese Regel wahrscheinlich nur bis zu einem gewissen Grade.

Sicherlich wird keiner der Märkte den Anblick von Anwälten und Parteien genießen, die darüber feilschen, welche Stimmen gezählt werden sollen und welche nicht, wenn ein knappes Ergebnis vorliegt. Auch Versuche durch die Trump-Kampagne, die Wahlen im Voraus zu delegitimieren, oder die gewaltsamen Proteste, die im Falle von Trumps Wiederwahl die vernagelte Ladenfronten befürchten lassen, sind nicht gut.

Unabhängig vom Ergebnis der Wahl kann man sich auf höhere Risikoaufschläge (und damit niedrigere Bewertungen) für US-Aktien einstellen, da die Erosion der US-Demokratie, ihrer unparteiischen Institutionen und ihrer rechtlichen Vorhersehbarkeit aufgrund der zersetzenden Auswirkungen der sozialen Medien weitergehen dürfte.

Die Regierbarkeit der USA wird seit Jahrzehnten als eine Selbstverständlichkeit angesehen. Es gibt kein unveränderliches Gesetz, das besagt, dass dies in Zukunft so sein muss, insbesondere unter einem Präsidenten und einem Obersten Gerichtshof, die im Widerspruch zur Mehrheit der Bevölkerung stehen. Die beste Hoffnung für europäische Aktien ist, dass eine solche Volatilität schnell nachlässt.

Die Idee, dass ein Biden-Sieg für europäische Aktien besser sein wird, scheint logisch genug: Europa hatte nichts als Ärger durch Trumps Handelskriege nicht nur gegen es selbst, sondern auch gegen China, einem Hauptabnehmer europäischer Investitionsgüter und Luxusartikel.

Es ist wahrscheinlicher, dass ein demokratisches Establishment die Interessen der USA mit einer weicheren Linie verfolgt, Zolldrohungen fallen lässt und möglicherweise die Exekutivorgane der Welthandelsorganisation entblockt. Die EU braucht, wie viele andere, die WTO, um einen reibungslosen Handel mit nicht US-amerikanischen Unternehmen zu ermöglichen (nicht zuletzt ab Januar mit Großbritannien), französische Luxuskonzerne wie LVMH (PA:LVMH) und Remy Cointreau (PA:RCOP) sollten davon profitieren, ebenso wie Airbus (PA:AIR) und der deutsche Automobilbau.

Ebenso könnte die Verlagerung der US-Energiepolitik unter einer demokratischen Regierung hin zu erneuerbaren Energien und der Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen die Marktchancen für Versorgungsunternehmen wie Orsted (OTC: DOGEF) und Iberdrola (MC:IBE) (OTC:IBDRY) verbessern (letzteres hat gerade mit der Übernahme von PNM Resources in New Mexico (NYSE:PNM) eine klare Absichtserklärung abgegeben) sowie den Turbinenherstellern Vestas (DE:VWS) und Siemens (DE:SIEGn) Gamesa nutzen.

Und wie der Chefökonom der Berenberg Bank, Holger Schmieding, am Dienstag in einer Mitteilung an die Kunden betonte, wird eine Regierung unter den Demokraten und ein von ihnen beherrschter Kongress das Vereinigte Königreich eher davon abhalten, ein chaotisches Ende des Übergangsabkommens nach dem Brexit zu riskieren und insbesondere die Grenze zu Irland offen halten wollen.

Die Probleme, die die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU geplagt haben, werden jedoch nicht über Nacht verschwinden. Die europäischen Länder sind weiterhin entschlossen, die Steuereinnahmen zu ersetzen, die sie durch die Zerstörung so vieler Unternehmen durch Amazon (NASDAQ:AMZN), Google (NASDAQ:GOOGL) und andere Technologiekonzerne verloren haben, denen viele Abgeordnete im nächsten Kongress - direkt oder indirekt - persönlich verpflichtet bleiben werden. Ein demokratisches Establishment könnte Europa auch dazu drängen, eine härtere Linie gegenüber Russland einzuschlagen, insbesondere im Hinblick auf die noch unvollständige Nord Stream 2 Pipeline. Und da die Beziehungen zwischen den USA und China scheinbar dauerhaft beschädigt sind, muss die EU schwierige Entscheidungen treffen, wo ihre Sympathien und langfristigen Interessen liegen - die Art von Entscheidungen, in denen die EU nicht sehr gut ist. Gehen Sie schon mal davon aus, dass sich dies zu gegebener Zeit auch unter einem wohlklingenden und onkelhaften Präsidenten Biden deutlich zeigen wird.

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