von Geoffrey Smith
Investing.com - Tesco (LON:TSCO), die größte Supermarktkette Großbritanniens, ist von einem Albtraum erwacht, der vor vier Jahren mit einem Buchhaltungsskandal begann.
So sieht das zumindest CEO Dave Lewis, nachdem der Einzelhändler am Mittwoch ein solides Zahlenwerk für die drei Monaten bis zum März hindurch vorlegen konnte, was das letzte Quartal seines Bilanzjahres ist. Das lag vor allem an den guten Geschäften des Großhändlers Booker, den Tesla (NASDAQ:TSLA) letztes Jahr übernommen hatte.
Die Zahlen werden den seit langem leidenden Aktionären mehr Zuversicht geben, dass es sich auf einem bekanntermaßen umkämpften Markt behaupten kann, wo es sich einer doppelten Bedrohung gegenübersieht, einmal aus dem Internet und dann mit Aldi und Lidl aus Deutschland.
Die Anteile stiegen als Reaktion um 1,4%. Sie befinden sich jetzt in der Nähe eines Sechsmonatshochs, auch wenn sie damit immer noch kaum die Hälfte dessen wert sind, nachdem bekannt geworden war, dass die Manager die Bücher aufgehübscht hatten, in dem sie Umsätze vorzeitig verbuchten - eine Taktik, die in die Hose ging, als die erwarteten Umsätze ausblieben.
Lewis, der Philip Clarke als CEO ersetzte, nachdem der Skandal ans Tageslicht gekommen war, sagte das Tescos “andauernde Kapitaldisziplin und starke Verbesserung der Ertragskraft im operativen Geschäft” es dem Konzern erlaubt habe, seine Dividende für dieses Jahr auf 5,77 pence fast zu verdoppeln (das meiste davon kommt von einer letzten Einmalzahlung von 4,10p, die heute bekanntgegeben wurde).
Es handelt sich um den ersten gewichtigen Ergebnisbericht des Quartals in Europa und ist eine Erinnerung, dass in einem Vierteljahr, in dem Schlagzeilen über den Brexit und die globale Konjunkturabkühlung dominierten, die Binnennachfrage in Europa weiterhin relativ robust ist. Der Durchschnittslohn in Großbritannien steigt so schnell wie in 10 Jahren nicht mehr und liegt seit einem ganzen Jahr über der Inflation.
Die Märkte in Europa starteten gut in den Mittwoch, nachdem das Weiße Haus Berichte heruntergespielt hatte, es eröffne eine neue Front im Handelskrieg durch die Vorbereitung von Zöllen gegen Importe aus der EU, als Reaktion auf die von ihr als unfair angesehenen Subventionen für den Flugzeughersteller Airbus (PA:AIR).
Um 10:00 MEZ stand der Euro Stoxx 600 0,38 Punkte oder 0,1% höher auf 386,52. Der deutsche Dax stieg um 0,4%, während der britische FTSE 100 um 0,1% sank, was die Aufwertung des Pfunds im Zusammenhang mit dem Brexit widerspiegelt.
Ein großer Ausreißer nach unten war der britische Pharmahersteller Indivior (LON:INDV), dessen Kurs um bis zu 44% fiel, nachdem US-Staatsanwälte ihn beschuldigt hatten, über die Risiken seine Opioids Suboxone Film gelogen zu haben.
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